Wir sehen Ausländer immer positiver

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JugendbarometerWir sehen Ausländer immer positiver

33 Prozent der Jugendlichen haben ein harmonisches Verhältnis zu Ausländern, vor acht Jahren waren es erst 11 Prozent. Immer mehr sehen die hohe Zuwanderung positiv.

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Die Altersvorsorge ist laut dem CS-Jugendbarometer die grösste Sorge der Jugend.
In der Flüchtlingskrise schnellte die Wichtigkeit des Themas Asyl kurzzeitig in die Höhe, fiel 2018 aber wieder auf das Niveau von vor der Krise.
Seit 2015 fiel die Zahl der Jugendlichen, die Migration als wichtiges Problem betrachten, von über 50 auf 29 Prozent.
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Die Altersvorsorge ist laut dem CS-Jugendbarometer die grösste Sorge der Jugend.

Keystone/Christof Schuerpf

Die Ergebnisse des CS-Jugendbarometers zeigen: Junge Schweizer nehmen Ausländer in der Schweiz und Flüchtlinge viel weniger als Problem wahr als noch vor wenigen Jahren. Seit 2015 fiel die Zahl der Jugendlichen, die Migration als wichtiges Problem betrachten, von über 50 auf 29 Prozent. In der Flüchtlingskrise schnellte die Wichtigkeit des Themas 2015 und 2016 kurzzeitig in die Höhe, fiel 2018 aber wieder auf das Niveau von vor der Krise. Stattdessen sorgen sich die Jungen um ihre Rente. Mit 53 Prozent ist die Altersvorsorge das weitaus meistgenannte Problem.

Die Zuwanderung wird zudem auch immer positiver wahrgenommen. Sahen 2010 nur 7 Prozent der Befragten die Immigration als Vorteil oder Chance, waren es 2018 schon 16 Prozent. Für 24 Prozent ist die Einwanderung zumindest kein Problem, 2010 waren es nur 14 Prozent. Und die Zahl der Leute, für die die steigende Zahl der Ausländer ein grosses oder sehr grosses Problem ist, fiel von 46 auf 31 Prozent.

Auch die Beziehung zwischen Ausländern und Schweizern wird von den 16- bis 25-Jährigen immer positiver gesehen. Bezeichneten 2010 noch 63 Prozent das Verhältnis als angespannt und nur 11 Prozent als harmonisch, sind es dieses Jahr je 33 Prozent, die es harmonisch oder angespannt sehen.

Für Cloé Jans, Mitautorin des CS-Jugendbarometers, ist diese Entwicklung überraschend. «Das ist eine massive Veränderung in der Problemwahrnehmung innert weniger Jahre.» Viel hänge wohl damit zusammen, dass die Generation der Einwanderer aus dem Balkan mittlerweile gut in der Schweiz integriert sei. «Viele Jugendliche sind mit Leuten aus dem Balkan zur Schule gegangen und betrachten sie als Teil unserer Gesellschaft. Die Schule nimmt hier die Rolle einer Integrationsmaschine wahr.»

Bei den älteren Schweizern sei die Skepsis aber weiterhin hoch, weil eine solche Integrationserfahrung fehle. Ein weiterer Faktor könnten Social Media sein. «Über Plattformen wie Facebook oder Instagram erhalten die Jugendlichen Einblicke in das Leben von anderen überall auf der Welt. Das fördert die Toleranz und Verständnis für andere Situationen.»

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