Ehe für alleCVP öffnet sich für die Homo-Ehe
Schwule und lesbische Paare sollen nicht länger diskriminiert werden. Dafür ist eine Mehrheit der Bundeshausfraktion.
Das Urteil des Bundesgerichts zur Heiratsstrafe-Initiative befeuert in der CVP die Debatte über gleichgeschlechtliche Ehen. Eine Mehrheit der Bundeshausfraktion will schwule und lesbische Paare nicht mehr diskriminieren und lehnt den ursprünglichen Initiativtext mittlerweile ab, heisst es in der «SonntagsZeitung».
Im Initiativtext wird die Ehe als eine «auf Dauer angelegte und gesetzlich geregelte Lebensgemeinschaft von Mann und Frau» definiert. Für Ständerätin Brigitte Häberli ist dies «nicht mehr zeitgemäss». Selbst für Ständerat Peter Hegglin, der dem konservativen Flügel zugeordnet wird, ist es «nicht mehr relevant», ob eine Ehe aus einem Mann und einer Frau besteht.
Viele CVP-Politiker wollen jetzt dafür sorgen, dass die Heiratsstrafe-Initiative abgeändert wird. «Es war falsch, den Ehebegriff in der Initiative eng zu fassen», sagt Ständerat Konrad Graber. Nun müsse man versuchen, dies zu korrigieren – mit einem Gegenvorschlag. Die CVP öffnet sich damit immer mehr gegenüber der Ehe für alle, über die im Bundeshaus diskutiert wird. In der CVP war die Vorlage bisher umstritten, nun scheint ein Ja möglich zu sein. Heute bestehe ein «breiter gesellschaftlicher Konsens» darüber, dass die Ehe für alle auch für Gleichgeschlechtliche gelten müsse, sagt Nationalrat Karl Vogler.