Butterfly Effect100 Franken in SBB-WC verschenkt
Eine Leser-Reporterin entdeckte am Freitagmorgen auf dem Zug von Zürich nach Chur ein Hunderternötli am WC-Spiegel.

Leser-Reporterin Ramona Giulini war überrascht, als sie den Hunderter auf dem SBB-WC sah.
Leser-Reporter/Ramona Giulini«Ich dachte erst, das sei ein Scherz», erzählt Leser-Reporterin Ramona Giulini aus Galgenen SZ. «Als ich im Zug auf die Toilette ging, klebte ein Zettel mit einem Hunderternötli am Spiegel.» Auf dem Zettel stand geschrieben, dass man das Geld mitnehmen könne, wenn man es wirklich brauche. Und: «Man soll Gutes tun und gerne vom Reichtum abgeben, um anderen zu helfen. So wird man wirklich reich.»
Giulini liess das Geld am Spiegel kleben. «Ich dachte, jemand anderes braucht es wohl dringender als ich. Ich habe alles, was ich brauche, und hätte mir damit wohl einen Luxusartikel gekauft. Und das ist ja definitiv nicht der Sinn der Sache», so die 34-jährige Store-Managerin.
Sie beobachtete danach, wie eine circa 18-jährige Frau Geld mitnahm. Giulini findet es eine tolle Aktion. Von wem das Geld stammt, weiss sie nicht. Doch es sei ja nicht das erste Mal, dass auf diese Art Geld in Zügen verschenkt werde.
Hunderternötli auch in anderem Zug
Vor gut einem Jahr fand eine Leserin im Zug von Sargans nach Rorschach ebenfalls ein Hunderternötli und einen Zettel auf der Zugtoilette. Auf dem Zettel stand auf Englisch: «Hallo, wenn du es brauchst, dann nimm es und teile es mit Menschen, die du liebst. Denk daran: Nichts ist wertvoller als das Leben.» Unterschrieben war der Brief mit «Butterfly Effect».
Hinter dem Ausdruck steckt ursprünglich die Theorie, dass ein Schmetterling auf einer Seite der Welt mit seinen Flügeln schlägt und damit auf der anderen Seite der Welt einen Wirbelsturm auslöst. Nur geht es hierbei darum, dass jemand mit einer guten Tat weitere gute Taten bewirkt.
Inspiration wegen unheilbarer Krankheit
Die Idee stammt ursprünglich von Chris Rosati. Beim Amerikaner wurde 2011 die unheilbare Krankheit Amyotrophe Lateralsklerose diagnostiziert. Seither versucht er, in der wenigen Zeit, die ihm noch bleibt, Gutes zu tun.
Ob es sich bei der Spenderin oder dem Spender des platzierten Hunderternötli im Interregio zwischen Zürich und Chur vom Freitagmorgen um jemanden handelt, der vom Butterfly Effect inspiriert wurde, ist nicht bekannt. Auf dem Zettel wird der Butterfly Effect nicht erwähnt.