Hauswart schwärzt Kollegen an und fliegt auf

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Erlen TGHauswart schwärzt Kollegen an und fliegt auf

Wegen anonymer Vorwürfe wurden in Erlen TG zwei Hauswarte freigestellt. Nun wurde der Urheber ermittelt. Es handelt sich dabei um einen der freigestellten Hauswarte.

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Die betroffene Schule in Erlen TG.  (Bild: mlü)

Die betroffene Schule in Erlen TG. (Bild: mlü)

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Zwei Hauswarte kehrten nach den Sommerferien 2015 nicht wieder zurück an die Schule Erlen, sie waren freigestellt worden. Grund dafür waren anonyme E-Mails mit schweren Vorwürfen, die im Dorf zirkulierten. So wurde von einem der Hauswarte behauptet, er sei pädophil. Ein haltloser Vorwurf, wie die Ermittlungen durch die Staatsanwaltschaft später zeigten. Der zu Unrecht beschuldigte Abwart darf denn auch seinen Job seit letzten November wieder ausüben.

Weitere Vorwürfe richteten sich gegen den Schulpräsidenten. Zudem wurde ein dritter Hauswart in die Sache hineingezogen: Mindestens eine der belastenden Mails wurde in seinem Namen versandt.

Täter war freigestellter Hauswart

Am Mittwoch teilte die Staatsanwaltschaft Thurgau nun mit, dass der Urheber der anonymen E-Mails und Telefonanrufe ermittelt werden konnte. Der Mann habe sich mit seinem Anwalt den Behörden gestellt. Ihm droht eine Busse oder eine Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren. Dies wegen falscher Anschuldigungen, Beschimpfungen und Missbrauch einer Fernmeldeanlage. Warum der Mann dies tat wird nun ermittelt.

Gemäss Recherchen von 20 Minuten handelt es sich beim Täter um einen jener Hauswarte, die im Sommer freigestellt wurden. Dieser Hauswart hat also seinen Hauswart-Kollegen angeschwärzt. Der mutmassliche Täter mimte vor zwei Monaten noch den Unschuldigen. Seine Freistellung sei ein Vertrauensbruch durch die Schule, sagte er damals zu 20 Minuten.

Laut einem Informanten wurde dem Mann inzwischen gekündigt. Schulpräsident Heinz Leuenberger wollte sich aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes dazu nicht äussern.

Schlussstrich ziehen

Im Hauswartteam der Schule Erlen ist man froh, hat sich die Sache nun aufgeklärt. «Das war für uns alle keine einfache Zeit», hiess es auf Anfrage. Man hoffe, dass nun endlich Ruhe einkehrt.

Das hofft auch Schulpräsident Leuenberger: «Sowohl die Betroffenheit als auch die Erleichterung ist gross.» Man sei betroffen, dass jemand aus dem Schulumfeld den Hauswart zu unrecht beschuldigte, aber erleichtert, dass der Fall nun aufgeklärt ist. Die damalige Freistellung der beiden Abwarte und die darauf folgende Information der Öffentlichkeit hält Leuenberger nach wie vor für richtig:«Unserer Vorgehen war korrekt.» Er wünsche sich, dass man nun einen Schlussstrich unter die Sache ziehen kann und an der Schule wieder Ruhe einkehrt. Die Eltern wurden mit einem Brief informiert.

Der mutmassliche Täter war am Mittwoch für 20 Minuten nicht zu sprechen. Auch der zu unrecht beschuldigte, inzwischen wieder tätige Abwart, war nicht zu erreichen.

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