Kirchenverkauf sorgt für Empörung

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Heiliger ZornKirchenverkauf sorgt für Empörung

Die evangelische Kirchgemeinde Ebnat-Kappel will eine ihrer beiden Kirchen, die Kirche Kappel, verkaufen. Das passt nicht allen – Gegner wollen den Entscheid vor die Urne bringen.

von
aki
Diese Kirche in Ebnat-Kappel soll verkauft werden. (Bild: Andreas Schwendener)

Diese Kirche in Ebnat-Kappel soll verkauft werden. (Bild: Andreas Schwendener)

«Zwei Kirchen in einer Gemeinde ist eine zu viel», sagt Huli Bolt, Präsident der evangelischen Kirchengemeinde Ebnat-Kappel, gegenüber dem« Regionaljournal SRF». Das Pfarrhaus ist bereits im letzten Frühjahr verkauft worden, nun hat man laut Bolt auch einen Käufer für die Kirche gefunden. Beim Käufer handelt es sich um einen Unternehmer im Dorf, der aus der Kirche ein Kulturzentrum machen will. Zu einer Stellungnahme gegenüber 20 Minuten war Bolt am Mittwoch nicht bereit. Nur soviel: «Es besteht ein Kaufvertrag.»

Anlässlich der Kirchgemeindeversammlung am 30. März sollen die Kirchbürger über den Verkauf der Kirche für 230'000 Franken entscheiden.

Entscheid soll an Urne fallen

Der geplante Verkauf löst bereits im Vorfeld hitzige Diskussionen aus. Die Gegner gehen auf die Barrikaden und wollen den Kauf stoppen. Hansjörg Bösch, Mitglied der Initiativgruppe evangelisch reformierter Kirchbürgerinnen und Kirchbürger, engagiert sich für gute Bedingungen in der Frage des Kirchenverkaufs. «Eine Kirche verkauft man nicht unbedacht an eine Privatperson. Die Frage beispielsweise der Pietät mit dem angrenzenden Friedhof muss geklärt sein», so Bösch. Die Initiativgruppe stellt deshalb an der Kirchenversammlung unter anderem den Antrag auf eine Urnenabstimmung. «Alle rund 2000 Kirchbürger sollen die Möglichkeit haben mitzuentscheiden, nicht nur jene, die an der Versammlung teilnehmen», so Bösch. Die Chancen, dass das Ganze überhaupt an die Urne kommt sieht er bei 50 Prozent.

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