OberengadinPolizei kann gefrorene Seen nicht sperren
Mehrere Ausflügler sind auf den teils gefrorenen Seen im Oberengadin eingebrochen. Einige wurden schwer verletzt. Die Polizei warnt.
Das Schwarzeis auf Seen im Oberengadin hat in den letzten Tagen sehr viele Besucher angelockt. Jedoch ist es besonders auf dem St. Moritzersee, dem Silsersee und dem Silvaplanersee derzeit sehr gefährlich – Moritz Caderas von der Kantonspolizei Graubünden warnt: «In den vergangenen Tagen kam es zu mehreren Unfällen. Die Leute sind auf den Seen eingebrochen, da die Eisschicht sie nicht getragen hat.» Bis Sonntag wurden zehn Zwischenfälle mit Verletzten gemeldet. Teils erlitten die Ausflügler durch die Stürze ins Wasser schwere Verletzungen.
Die Polizei rät klar davon ab, die dünnen Eisschichten auf den Seen zu betreten. Es sei jedes Mal eine Gefahr, einen gefrorenen See zu betreten. Momentan sei die Gefahr aber besonders hoch. Einfluss hätten auch die Spannungen, die durch das Aufeinandertreffen von Eis und Wasser entstehen.
Feuerwehr im Dauereinsatz
Bilder zeigen, wie die Seen nicht durchgehend gefroren sind und zum Teil grosse Lücken aufweisen. Ausserdem ist das Schwarzeis tückisch. Da es sehr klar ist, sieht man durch und kann nur schwer einschätzen, wie dick die Eisschicht tatsächlich ist. Die Verantwortung trage schlussendlich jeder für sich selbst, sagt Caderas. Die Polizei könne die Seen weder sperren, noch explizit freigeben.
Ein Einsatzmann der Feuerwehr Silvaplana sagte zu 20 Minuten, dass alleine am Samstag drei Personen auf dem Silsersee eingebrochen seien: «Wir kamen kaum zum Essen, den ganzen Tag waren wir im Einsatz, weil so viele Menschen auf dem zugefrorenen Eis spazieren wollten.» Selbst pensionierte Feuerwehrleute seien aufgeboten worden.
Wettkämpfe auf dem St. Moritzersee
Auf dem St. Moritzersee finden derzeit die Eisschnelllauf-Wettkämpfe der Olympischen Jugendspiele statt. Dieser Teil des Sees wurde speziell präpariert. Laut dem Leiter des Organisationskomitees in St. Moritz herrschten für die Athleten Bedingungen wie in einer Halle.
Die aktuellen Bedingungen in St. Moritz seien aber schon eine Herausforderung gewesen. Lange war nicht klar, ob der See genügend gefriert.