Konstanz (D)Tempolimit bremst Schweizer Raser aus
Auf der A81 im süddeutschen Raum wurde im vergangenen März unter anderem wegen Rasern aus der Schweiz ein Tempolimit eingeführt. Über 5000 Fahrer wurden seither gebüsst.
Die Strecke auf der A81 zwischen Engen und Geisingen (D) ist schon länger bekannt: Die Polizei im Kreis Konstanz kämpfte dort lange mit Rasern und illegalen Wettrennen. Deshalb müssen die Autofahrer auf einer Länge von 17 Kilometern seit März dieses Jahres ein Tempolimit von 130 einhalten.
Die Polizei hat ein strenges Auge darauf, dass dieses Limit eingehalten wird. Wie der «Südkurier» schreibt, gab es in den vergangenen Monaten auf der Strecke rund 100 Geschwindigkeitskontrollen, teils durch stationäre Radaranlagen, teils mit Videofahrzeugen.
15 Prozent der Bussen gehen in die Schweiz
Über 5000 Verstösse gegen die Geschwindigkeitsbegrenzung habe es in den ersten sechs Monaten gegeben. Zudem seien 184 Fahrverbote ausgesprochen worden, so der Stand Ende August. Der schnellste Fahrer habe es auf satte 231 Stundenkilometer gebracht. Damit war er mehr als 100 Stundenkilometer zu schnell unterwegs.
Wie viele der Gebüssten aus der Schweiz stammen, konnte die zentrale Bussgeldstelle auf Anfrage von 20 Minuten nicht sagen. Erfahrungsgemäss würden aber ungefähr 15 Prozent aller Bussen von der A81 in die Schweiz verschickt. Das sei wenig erstaunlich: «Im Grundsatz mündet die A81 an der schweizerischen Grenze», sagt Bernd Schmidt, Sprecher des Polizeipräsidiums Konstanz. Er betont jedoch, dass in Schweizer Autos nicht immer auch Schweizer am Steuer sitzen müssen.
Das Problem mit den Rennen
Mit einer der Gründe für die Einführung des Tempolimits waren illegale und gefährliche Autorennen, die auf der genannten Strecke äusserst beliebt waren. Zuletzt gab eines dieser Rennen im vergangenen September zu reden. Die vier Fahrer im Alter zwischen 19 und 25 Jahren wurden auf der Höhe von Balingen gestoppt. Laut Polizei stammen sie aus dem Kanton Zürich. Das sei jedoch das einzig bestätigte Rennen seit der Einführung von Tempo 130, so Schmidt.
Die Situation mit den verbotenen Rennen habe sich zudem durch einen Gesetzesbeschluss vom Oktober 2017 gebessert: Demnach werden unbewilligte Rennen als Straftat eingestuft und den Beteiligten drohen sogar Gefängnisstrafen. Vorher galten die Rennen bloss als Ordnungswidrigkeit mit vergleichsweise kleinem Bussgeld. Schmidt: «Jemanden mit einem Ferrari dürften 400 Euro wenig schmerzen.»