Swiss Navy tauft ihre neuen Kriegsschiffe

Aktualisiert

Kaliber 12,7 MillimeterSwiss Navy tauft ihre neuen Kriegsschiffe

In der Werft in Luzern werden die neuen Patrouillenboote der Schweizer Marine gefertigt. Kürzlich konnte sie vier Kampfboote in Betrieb nehmen.

Martin Messmer
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Martin Messmer
Die vier neuen Kriegschiffe der Schweizer Armee sind bereit für die Taufe an der Werft in Luzern.
Insgesamt vier von 14 Schiffen konnte die Armee am Samstag in Empfang nehmen.
Am Samstag wurden sie getauft. Die Boote fahren nun unter den Namen Venus, Uranus, Saturn und Antares auf Schweizer Gewässern.
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Die vier neuen Kriegschiffe der Schweizer Armee sind bereit für die Taufe an der Werft in Luzern.

Xavier Rappo

Grosser Tag für die «Swiss Navy»: Am Samstag fuhren vier neue Patrouillenboote 16 des Typs Watercat 1250 Patrol aus der Werft der Shiptec in Luzern und wurden in einer offiziellen Feier, an der auch der Luzerner Regierungsrat Paul Winiker teilnahm, mit Sekt getauft. Die Boote fahren nun unter den Namen Venus, Uranus, Saturn und Antares auf Schweizer Gewässern. Zehn weitere Boote werden folgen. Die gesamten Kosten, inklusive diversem Logistik-, Ausbildungsmaterial und Anpassungen an Immobilien, belaufen sich laut Armasuisse auf 49 Millionen Franken.

Schiffe schützen Schweizer Souveränität zu Wasser

Die neuen Boote lösen die alten Patrouillenboote 80 ab, die nun fast vier Jahrzehnte im Einsatz waren. Aufgabe der Schweizer Navy ist es, die Souveränität der Schweiz auch auf dem Wasser durchzusetzen. Konkret werden sie in den Bereichen Überwachung, Nachrichtenbeschaffung, Patrouillentätigkeit und Personenrettung eingesetzt, auch feindliche Invasionen auf dem Wasserweg sollen sie abwehren.

Auch auf Flüssen einsetzbar

In Friedenszeiten dient die Schweizer Marine vor allem der Unterstützung von zivilen Behörden. Laut Armasuisse-Sprecherin unterstützen die Kriegsschiffe «auch die kantonalen Polizeien sowie die Grenzwachtcorps, dies auf dem Bodensee, Genfersee und dem Lago Maggorie». Auch auf grösseren Flüssen können die Schiffe eingesetzt werden; die Schiffe können auf dem Landweg von Gewässer zu Gewässer transportiert werden.

Regierungsrat Paul Winiker betonte bei der Schiffstaufe am Samstag «den Sicherheitsverbund unter den zivilen Sicherheitskräften und der Armee bei Grossereignissen», wie dessen persönlicher Mitarbeiter Peter Soland auf Facebook erklärte.

Auf dem Dach ist ein Maschinengewehr montiert

Das Patrouillenboot 16 ist mit einer Maschinenwaffenstation des Kalibers 12,7 Millimeter ausgerüstet und verfügt über eine Transportkapazität von 15 Personen. Zwei Dieselmotoren machen eine Höchstgeschwindigkeit von mindestens 35 Knoten möglich, was etwa 65 km/h bedeutet. Installiert sind auch Radar, Infrarot- und Wärmebildgeräte.

«Viel Wertschöpfung bleibt in der Schweiz»

Der Zuschlag für die neuen Schiffe der Schweizer Armee ging an die Marine Alutech Oy Ab, die in Finnland beheimatet ist. Sie hat die in Luzern beheimatete Shiptec AG für die Fertigstellung und Ausrüstung der Boote ab Rohbau beauftragt. Die Shiptec AG baut laut eigenen Angaben acht der 14 neuen Boote zu einem grossen Teil in Luzern. «Somit bleibt viel Wertschöpfung in der Schweiz», teilte das Unternehmen mit. Die sechs anderen Boote werden in Finnland erstellt, jedoch bei der Shiptec AG endausgerüstet.

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