Textilforscher lancieren das Super-Pyjama

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Hochschule LuzernTextilforscher lancieren das Super-Pyjama

Die Hochschule Luzern forscht für einen komfortablen Schlaf. Textilforscherinnen nehmen dafür das Pyjama unter die Lupe.

von
Simon Wespi
Wie die Forschung der Hochschule Luzern ergeben hat, haben unterschiedliche Textilfasern verschiedene Auswirkungen auf das Schlafverhalten.
Die Hochschule testete die Einschlafposition verschiedener Probanden und fragte nach deren Schlafverhalten. «Üblicherweise schlafen wir etwas seitlich liegend und gekrümmt ein», sagt Isabel Rosa Müggler, Textilforscherin der Hochschule Luzern.
Die richtige Temperatur ist ein wichtiger, aber oft unterschätzter Erfolgsfaktor für einen guten Schlaf. «Ein Viertel der Bevölkerung hat während der Nacht eher zu kalt, ein Drittel eher zu warm. Hier können wir Lösungen bieten», so Dahlin von Dagsmejan.
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Wie die Forschung der Hochschule Luzern ergeben hat, haben unterschiedliche Textilfasern verschiedene Auswirkungen auf das Schlafverhalten.

Dagsmejan

Ein guter Schlaf ist wichtig für die Regeneration von Körper und Geist. Bis heute ist das Pyjama wohl das beliebteste Schlaf-Outfit. Oft weit und bequem zugeschnitten und meistens aus Baumwolle. Daran hat sich in den letzten Jahrzehnten kaum etwas geändert.

Wie ein Pyjama helfen kann, unsere Körperfunktionen im Schlaf zu unterstützen, zum Beispiel die Temperatur zu regulieren oder Feuchtigkeit abzutransportieren, das wollte Isabel Rosa Müggler, Textilforscherin der Hochschule Luzern, herausfinden. «In erster Line müssen wir uns in einem Pyjama wohlfühlen», sagt sie. Betont aber: «Wir bewegen uns in der Nacht natürlich sehr viel und frieren oder schwitzen dabei oftmals. Das kann dazu führen, dass wir unruhig schlafen.» Wie die Forschung nun ergeben hat, haben unterschiedliche Textilfasern verschiedene Auswirkungen auf das Schlafverhalten.

«Wir schlafen seitlich liegend ein»

Die Hochschule testete die Einschlafposition verschiedener Probanden und fragte nach deren Schlafverhalten. «Üblicherweise schlafen wir etwas seitlich liegend und gekrümmt ein», sagt Müggler. Mit dem Test sollte unter anderem geprüft werden, welche Zonen eines Textils auf welche Art beansprucht werden. Dazu sagt die Textilforscherin: «An den Knien, Ellenbogen und am oberen Rücken dehnt sich der Stoff besonders stark aus. In den Kniekehlen, in der Armbeuge oder am Bauch faltet er sich zusammen.» Dieses Wissen sei wichtig für den Designprozess.

Ein zentraler Punkt der Untersuchung betrifft auch das Temperaturempfinden von Mann und Frau. Frauen frieren öfters, auch schwitzen sie an anderen Stellen als Männer. Ist es bei der Frau das Brustbein, so ist es beim Mann der Bauch oder das Kreuz. «Dort wo Wärme nötig ist, sollte ein Textil Wärme einschliessen und den Körper vor Zugluft schützen. An zu kühlenden Stellen soll es ein luftdurchlässiges Material sein. An Stellen, wo besonders viel Schweiss entsteht, muss der Stoff die Feuchtigkeit absorbieren können», sagt Müggler. Die Tests haben zudem ergeben, dass die Mehrheit der Probanden natürliche Materialien wie Baumwolle als Stoff für ein Pyjama bevorzugt.

«Ein Viertel der Bevölkerung hat kalt»

Die neu entwickelte Schlafbekleidung ist das Ergebnis eines interdisziplinären Forschungsprojekts der Hochschule Luzern mit der EMPA sowie dem Start-up-Unternehmen Dagsmejan aus St. Gallen. «Schlaf ist das wichtigste Mittel für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden. Das Ziel von Dagsmejan ist es, das gesamte Schlaf-Ökosystem zu optimieren, von innen nach aussen», sagt Catarina Dahlin, Geschäftsführerin von Dagsmejan.

Geplant sind Pyjama-Produktlinien in drei Varianten – The Right Degree, Stay Cool und Extra Warm. Die richtige Temperatur ist ein wichtiger, aber oft unterschätzter Erfolgsfaktor für einen guten Schlaf. «Ein Viertel der Bevölkerung hat während der Nacht eher zu kalt, ein Drittel eher zu warm. Hier können wir Lösungen bieten», so Dahlin. Das Pyjama The Right Degree sorgt dafür, dass der schlafende Körper während der ganzen Nacht in der klimatischen Komfortzone bleibt – nicht zu warm und nicht zu kalt. Feuchtigkeit wird vom Körper wegreguliert, integrierte Ventilationszonen sorgen für eine hohe Atmungsaktivität. Ein Pyjama-Set ist zu einem Preis von 158 bis 178 Franken erhältlich.

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