«Islamisten-Event sollte in Saudiarabien stattfinden»

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Mario Fehr«Islamisten-Event sollte in Saudiarabien stattfinden»

Die Islam-Konferenz des IZRS wird in Istanbul durchgeführt. Dass sie nicht in Zürich stattfindet, freut SP-Regierungsrat und Sicherheitsdirektor Mario Fehr.

von
jen

Nicolas Blancho, Präsident des IZRS, sagt, was er von Mario Fehrs Äusserungen hält und wieso die Konferenz nun in Istanbul stattfindet. (Video: jen)

Der Islamische Zentralrat Schweiz (IZRS) gab am Freitag an einer Pressekonferenz bekannt, dass die Islam-Konferenz nicht wie zuerst geplant in der Schweiz, sondern in der Türkei durchgeführt wird.

Der Zürcher Sicherheitsdirektor und SP-Regierungsrat Mario Fehr zeigt sich erleichtert, dass die Konferenz nicht in Zürich stattfindet. «Mir ist eigentlich egal, wo Islamistenkongresse stattfinden. Am besten würden sie wahrscheinlich gar nicht stattfinden. Wenn aber doch, dann bitte nicht in Zürich, sondern irgendwo auf dieser Welt. Am besten in Saudiarabien, wenn sie aber in die Türkei gehen, ist das auch okay», sagte er zu Radio 1.

«Ich habe Besseres vor, als mir einen solchen Unsinn anzusehen»

Auch dass der Kongress nun per Internet in die Schweiz übertragen wird, stört Fehr nicht. «Mir ist egal, was im Internet live gestreamt wird. Jeder kann sich jeden Unsinn anschauen, den er will. Ich habe Besseres vor, als mir einen solchen Unsinn anzusehen.»

Nicolas Blancho, Päsident des IZRS, will am 6. und 7. Mai eine der grössten Islamkonferenzen im deutschsprachigen Raum durchführen. Nach Absagen gab er am Freitag, 28. April, an einer Medienkonferenz in Zürich den neuen Standort bekannt.
Ursprünglich sollte diese im World Trade Center in Zürich-Oerlikon stattfinden. Die Besitzer der Immobilie, die Pensionskasse BVK, pfiff den IZRS aber zurück und untersagte den Anlass.
Doch damit nicht genug mit Absagen: Am Donnerstag teilte der IZRS mit, dass er am Freitag im 4-Stern-Hotel St. Gotthard an der Bahnhofstrasse in Zürich eine Pressekonferenz durchführen werde, um den neuen Standort der Islam-Konferenz zu kommunizieren. Die Direktion des Hotels machte dem IZRS aber einen Strich durch die Rechnung und untersagte die Pressekonferenz.
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Nicolas Blancho, Päsident des IZRS, will am 6. und 7. Mai eine der grössten Islamkonferenzen im deutschsprachigen Raum durchführen. Nach Absagen gab er am Freitag, 28. April, an einer Medienkonferenz in Zürich den neuen Standort bekannt.

20 Minuten/jen

Bereits nachdem die Islam-Konferenz im World Trade Center in Zürich-Oerlikon durch die Besitzerin des Gebäudes, die Pensionskasse BVK, untersagt worden war, holte Fehr zum Schlag gegen den IZRS aus. Es sei ein offenes Geheimnis, dass er für die Leute des IZRS gar nichts übrig habe, sagte Fehr. Die Verantwortung liege aber auch bei der Zivilgesellschaft. Er kritisiere sämtliche Leute, die solchen Propagandaveranstaltungen Vorschub leisten würden.

Gegen die Grundrechte

«Das Verhalten von Mario Fehr muss mindestens als fragwürdig bezeichnet werden», kritisiert Janina Rashidi, Sprecherin des IZRS, die Äusserungen von Fehr. Er stelle sich damit über das Schweizer Gesetz. «Weil er dazu aufruft, bestimmten Menschen innerhalb der Gesellschaft die Rede- und Versammlungsfreiheit einzuschränken», sagt Rashidi.

Janina Rashidi, Sprecherin IZRS, im Interview

Janina Rashidi, Sprecherin des IZRS, im Interview. (Video: jen)

Und auch Nicolas Blancho, Präsident des IZRS, sagt: «Natürlich darf sich jeder so äussern, wie er will. Aber es kann nicht sein, dass jemand die Schweizer Grundrechte stürzt, nur weil ihm die Meinung des anderen nicht passt.» In der Schweiz gebe es eine Landschaft mit verschiedenen Meinungen, und jede müsse ihren Platz haben können.

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