Alfred Heer (SVP)«SVP-Wahlsong und der Plüschhund sind gaga»
Der Zürcher SVP-Präsident Alfred Heer ist nicht zufrieden mit der Wahlkampfstrategie der SVP. Das Wahl-Maskottchen lenkt nur für von den wahren Problemen der Schweiz ab, findet er.

SVP-Präsident Alfred Heer kritisiert die Wahlkampfstrategie der SVP Schweiz.
Die SVP feierte Ende Juni eine grosse Wahlkampf- Veranstaltung im Zürcher Hauptbahnhof. Doch ausgerechnet der Zürcher SVP-Chef Alfred Heer fehlte. «Erstens bin ich kein guter Sänger. Und zweitens bin ich nicht überzeugt von Wachhund Willy und diesem Song, der da uraufgeführt wurde», sagte er nun zum «SonntagsBlick». Das Lied und der Plüschhund seien doch eher gaga und eine Trivialisierung. Für Heer ist Politik eine ernsthafte Sache: «Solche Lieder und Maskottchen lenken von den wahren Problemen der Schweiz ab.»
Ebenfalls kritisiert er, dass sich die SVP Schweiz auf die Flüchtlinge und die EU eingeschossen hat. Er findet das Thema zwar wichtig, trotzdem gebe es daneben noch andere Herausforderungen wie etwa den Finanzplatz im Kanton Zürich: «Wir verlieren immer mehr Arbeitsplätze. Trotzdem will der Bundesrat weitere Regulierungen einführen.» Auch die «Energiewende oder die aufgeblähte Verwaltung und der auswuchernde Staat» bereiten ihm Sorgen.
Heer ist überzeugt vom Wahlerfolg seiner Partei
Besorgt, bei der anstehenden Wahl schlecht abzuschneiden, ist Heer allerdings nicht. «Wir müssen keine Angst haben, wir haben einen hohen Wähleranteil. Und wir sind die einzige Partei, die konsequent gegen den EU-Beitritt ist und gegen höhere Abgaben und Gebühren», sagt er zum Sonntagsblick. Sein Ziel ist es, den Wähleranteil in Zürich von 30 auf 32 Prozent zu erhöhen und national 28 Prozent zu erreichen.
Mit der Aussage des Parteipräsidenten Toni Brunner, einen Penalty verschossen zu haben, indem Roger Köppel auf den 17. und nicht auf den 1. Listenplatz gesetzt wurde, ist Heer ebenfalls nicht einverstanden. «Die Partei lebt letztlich nicht von Einzelfiguren, die kommen und gehen, sondern von der Basis. Es wertet eine Partei ab, wenn man sagt, nur der oder der könne sie retten.» Köppel sei der SVP beigetreten, nicht umgekehrt.
Der SVP-Wahlkampfsong «Wo ä Willy isch, isch ou ä Wäg»: