92-Jährige kassiert 100-Fr-Busse wegen 4 Minuten

Aktualisiert

Winterthur92-Jährige kassiert 100-Fr-Busse wegen 4 Minuten

Eine 92-jährige Winterthurerin musste einen Zuschlag von 100 Franken bezahlen, weil sie 4 Minuten zu früh mit dem Bus unterwegs war.

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Die Kontrolle fand vier Minuten vor 9 Uhr statt – zu früh mit dem 9-Uhr-Pass.
Die 92-Jährige, die bei der Haltestelle Endliker in Winterthur erwischt wurde, hätte sich mehr Kulanz gewünscht.
David De Sando will die Busse bezahlen: «Ich werde auch gern kulant behandelt. Das fehlt heutzutage oft.»
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Die Kontrolle fand vier Minuten vor 9 Uhr statt – zu früh mit dem 9-Uhr-Pass.

Zweimal pro Woche fährt eine 92-jährige Winterthurerin mit dem Bus in die Innenstadt, um an den Gemüsemarkt zu gehen. Damit sie nicht für jede Fahrt ein Billett lösen muss, leistet sich die Rentnerin das Zürcher 9-Uhr-Abo. Dieses ist am Morgen erst ab 9 Uhr gültig.

Auch am 7. August war die rüstige 92-Jährige mit dem Bus in Winterthur-Seen unterwegs. «Wie immer war es ungefähr 9 Uhr», sagt die Rentnerin. Die genaue Uhrzeit habe sie nicht nachgeschaut. Doch es sei ihr bewusst, dass das Abo erst ab 9 Uhr gültig ist.

«Ich hätte mir mehr Kulanz gewünscht»

Kurze Zeit später wird sie im Bus von einem Mitarbeiter der Verkehrsbetriebe kontrolliert. «Er wies mich daraufhin, dass es vier Minuten vor 9 Uhr und das Billett somit noch nicht gültig ist.» So brummte er ihr einen Zuschlag von 100 Franken auf.

«Das hat mich sehr geärgert, obwohl es korrekt ist. Ich hätte mir mehr Kulanz gewünscht», so die Seniorin. Sie habe es ja nicht absichtlich gemacht und sei nur wenige Minuten zu früh eingestiegen. Als sie vor 20 Jahren einmal vergessen habe, das Abo zu verlängern, hätte sie nur eine Gebühr von 5 Franken zahlen müssen. «Das war kulant.»

«Es braucht klare Linien»

Beim Zürcher Verkehrsverbund (ZVV) kennt man den konkreten Einzelfall nicht. Es gebe gemäss Tarif durchaus Fälle, in denen sich die Kontrolleure kulant zeigen dürfen. Jedoch brauche es klare Linien, da man sonst die Kontrollen aufgrund von Diskussionen faktisch nicht mehr durchführen könne.

Betroffene Kunden könnten sich stets beim Tax-Center melden, damit der Fall nochmals überprüft werde. «Es mag für die Kundin ärgerlich sein, aber 8.56 Uhr sind für einen 9-Uhr-Pass fünf Minuten zu früh», sagt Sprecher Caspar Frey.

«Ich passe jetzt gut auf»

Dass gezielt Kontrollen vor 9 Uhr durchgeführt werden, kann er nicht bestätigen. «Die Einsätze der Kontrollteams werden verbundweit geplant, so dass alle Regionen und Tageszeiten abgedeckt sind.» Für die Seniorin auf jeden Fall ist klar: «Ab jetzt passe ich sehr gut auf, ob es schon 9 Uhr ist.»

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