Gefängnispersonal am LimitCarlos prügelt sich und randaliert in U-Haft
Am Montag steht Carlos vor Gericht, weil er einen Bekannten spitalreif geschlagen haben soll. Die Zeit in Untersuchungshaft verbringt er jedoch alles andere als ruhig.
Es wird nicht ruhig um Carlos. Weiter hält der 21-jährige Straftäter, der unter dem Pseudonym Carlos bekannt wurde, die Justiz auf Trab. Seit dem 1. April 2016 sitzt er in Untersuchungshaft in Pfäffikon ZH, am Montag steht er wegen versuchter schwerer Körperverletzung erneut vor Gericht. Trotzdem soll er im Gefängnis randaliert haben und durch zerstörerisches und renitentes Verhalten aufgefallen sein, wie Recherchen der «Sonntagszeitung» ergeben.
Er soll sich so mit einem Mithäftling geprügelt, sich rabiat gegenüber den Angestellten des Hauses verhalten sowie seine Zelle beschädigt haben. Der inzwischen 21-Jährige, der seit seinem 10. Lebensjahr bereits 30 Mal verurteilt wurde, hat bereits 2014 seine Zelle im Massnahmenzentrum Uitikon zerstört und weitere unter Wasser gesetzt. Dabei entstand ein Sachschaden von rund 9000 Franken.
Angriff auf bewusstloses Opfer
Morgen muss er sich wegen versuchter schwerer Körperverletzung vor Gericht verantworten. Am 29. März 2016 soll er laut Anklage einen Mann beim Aussteigen aus einem Zürcher Tram spitalreif geprügelt und ihm den Unterkiefer gebrochen haben. Als er sich von seinen zwei Bekannten verabschiedete, habe er ihnen den Ratschlag mit auf den Weg gegeben, sie sollen lieber in die Moschee gehen, als «herumzugangstern».
Als der Kollege erwiderte, dass er machen könne was er wolle, soll ihm Carlos einen Schlag ins Gesicht versetzt haben. Das Opfer stürzte laut der Anklageschrift aus dem Tram, knallte mit dem Kopf auf den Boden und blieb einige Sekunden lang bewusstlos liegen. Erneut soll Carlos auf ihn losgegangen sein – doch daneben geschlagen haben.
Der Fall Carlos sorgte für Aufruhr, als das Sondersetting des Straftäters publik wurde. Da er für alle üblichen Institutionen, inklusive Psychiatrie, untragbar geworden war, wurde er in einem speziellen Resozialisierungsprogramm für 29'000 Franken monatlich betreut.