Zürcher sorgen sich wegen Neubau um ihre Badewiese

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Savera-AreaZürcher sorgen sich wegen Neubau um ihre Badewiese

Anwohner wehren sich gegen eine geplante Grossüberbauung am See in Wollishofen. Sie befürchten Schattenwurf und dass sie ihre Badewiese wegen Lärmklagen kaum mehr nutzen können.

von
Maja Sommerhalder
Es ist eine beliebte Liegewiese beim Zürichsee, das Savera-Areal in Wollishofen.
So kommt auch Axel Burri besonders im Sommer mit seinen Freunden regelmässig hierher, um zu baden oder zu grillieren.
Der 44-jährige Informatiker befürchtet nun aber, dass er den Gratiszugang zum See bald nicht mehr uneingeschränkt geniessen kann.
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Es ist eine beliebte Liegewiese beim Zürichsee, das Savera-Areal in Wollishofen.

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Es ist eine beliebte Badewiese beim Zürichsee, das Savera-Areal in Wollishofen. So kommt auch Axel Burri besonders im Sommer mit seinen Freunden regelmässig hierher, um zu baden oder zu grillieren. Der 44-jährige Informatiker befürchtet nun aber, dass er den Gratiszugang zum See bald nicht mehr uneingeschränkt geniessen kann.

Grund ist eine geplante Überbauung auf dem Areal der Avia-Tankstelle und der Garage Franz AG am Mythenquai 353, das zwischen der Strasse und der Liegewiese liegt. Hier sind 67 neue Mietwohnungen und Gewerberäume geplant – eine Tankstelle mit Shop und eine Autogarage sollen ebenfalls im Komplex untergebracht werden. Burri befürchtet, dass die bis zu sechs Stockwerke hohe Überbauung im Quartier viel Schattenwurf verursache. «Zudem versperrt sie auf dem Savera-Areal den Blick auf den Uetliberg.»

«Lärmklagen sind programmiert»

Die Nutzung der Liegewiese werde wohl sowieso bald eingeschränkt werden, so Burri: «Solche Wohnungen direkt an der Seewiese werden sicher teuer sein. Da sind doch Lärmklagen von den Anwohnern programmiert, die sich am Treiben auf dem Areal stören.»

Deshalb haben er und andere Anwohner nun eine Petition lanciert. Sie verfolgen das Ziel, das Bauvorhaben zu verhindern. Am Mittwoch reichen sie über 2500 Unterschriften bei der Stadt ein. «Wir wollen nicht, dass öffentliche Erholungsräume durch teure Luxuswohnungen so stark eingeschränkt werden.»

«Liegewiese wird nicht tangiert»

Ganz anders sieht man das beim Bauherrn, dem Immobilienunternehmen Karmon AG. «Die grosse Liegewiese am See wird durch das Bauvorhaben in keiner Weise tangiert», sagt Geschäftsführer Martin Miller. Da in den Sommermonaten mit gewissen Immissionen zu rechnen ist, sollen Mietwohnungen im mittleren Preissegment entstehen, die auch Jüngere anziehen können.» Konkretes zu den Mietzinsen wollte er nicht sagen.

Gerade weil man sich der Sensibilität des Standortes bewusst sei, habe man sehr sorgfältig und mit Einbezug des Amtes für Städtebau der Stadt Zürich nach Möglichkeiten gesucht, die ästhetisch nicht befriedigenden heutigen Gebäulichkeiten zu ersetzen. Dazu sei ein Architekturwettbewerb durchgeführt worden. Das ausgewählte Projekt werde gut in die Umgebung integriert, so Miller: «Mehrheitlich verfügt das Gebäude über vier Stockwerke, nur an den Kopfenden entstehen fünf oder sechs Geschosse.» Zusätzlicher Schattenwurf werde dadurch nicht entstehen.

Derzeit läuft gemäss Miller das Bewilligungsverfahren. Wann die Bagger auf dem Gelände auffahren, kann er aber noch nicht sagen.

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