Erotikmesse Extasia nach 10 Jahren wieder in Zürich

Aktualisiert

RückkehrErotikmesse Extasia nach 10 Jahren wieder in Zürich

Nach Protesten und Kritik christlicher Politiker wurde die Extasia 2007 aus Zürich verjagt. Nun gibt die Erotikmesse ein Comeback – mit Dschungelcamp-Promi-Luder Sarah Joelle.

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Im Mai 2017 fand in Zürich-Oerlikon die Erotikmesse Extasia statt.
Nach zehn Jahren Unterbruch ist die Messe nach Zürich zurückgekommen.
Ein Aushängeschild der Messe war das Promi-Luder Sarah Joelle Jahnel.
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Im Mai 2017 fand in Zürich-Oerlikon die Erotikmesse Extasia statt.

Keystone/Ennio Leanza

Dildos, Dessous und Live-Sex – oder anders gesagt «die Welt der Erotik in ihrer ganzen Pracht»: Das verspricht die Extasia, die vom 5. bis 7. Mai ein ganzes Stockwerk in der Messe Zürich belegen wird. Es ist schon fast ein Heimkommen: Nebenan im Hallenstadion fand 2007 die letzte Zürcher Extasia statt – gezwungenermassen.

Denn danach lud der Verwaltungsrat der Eventhalle die Messe aus und beugte sich damit der Kritik christlicher Politiker. Diese hielten es für eine Schande, dass dem Hallenstadion, an welchem die öffentliche Hand beteiligt ist, ein solcher «Schmuddelanlass» genehm ist. Zudem hatten Freikirchler vor der Halle protestiert.

«Wir glauben, dass es diesmal ruhig bleiben wird», sagt Extasia-Veranstalter Arnold Meyer. Erotik sei heute im Mainstream akzeptiert und das Motto heisse «Leben und leben lassen». Auch in Basel, wo die Exstasia seither stattfindet, habe es anfangs Proteste gegeben. Das ist längst vorbei: Letzten Dezember ging die Erotikmesse sogar erstmals in der Messe Basel über die Bühne.

Kein Live-Sex auf Hauptbühne

Weil Letztere und die Messe Zürich zusammengehören, kommt es überhaupt zur Rückkehr in die Limmatstadt. «Bei anderen geeigneten Hallen in Zürich erhielten wir ja immer Absagen», so Meyer. «Dabei achten wir sehr darauf, dass die Exstasia skandalfrei ist.» So ist beispielsweise auf der Hauptbühne kein Live-Sex erlaubt.

Von einer «sehr angenehmen Zusammenarbeit» spricht Edith Thalmann, Sprecherin der Messen Basel und Zürich: «Wir hatten nach der erstmaligen Durchführung in unserer Messe Basel keinerlei negative Reaktionen.» Der Veranstalter habe sich an die Hausordnung gehalten und an Auflagen wie etwa jene, bei der Plakatierung «eine gewisse Zurückhaltung» zu üben. «Aus diesem Grund stehen wir auch der Extasia in Zürich positiv gegenüber.»

In Zukunft soll die Messe laut Meyer jeweils im Mai in Zürich und im Dezember in Basel stattfinden – in ähnlicher Grösse und mit identischen Ausstellern. Dass man sich so selber konkurrenziert, glaubt er nicht: «Von den 10'000 Besuchern in Basel stammen die meisten aus der Nordwestschweiz, daher rechnen wir in Zürich mit ähnlich vielen Besuchern aus der Ost- und Zentralschweiz.»

Zone nur für Frauen

Um diese anzulocken, setzt die Extasia vor allem auf freizügige Reality-TV-Stars aus Deutschland – in Zürich sind dies etwa Dschungelcamp-Promi-Luder Sarah Joelle (27) oder Pornostar Lexy Roxx (25), die auch in TV-Formaten wie «XDiaries» Auftritte hat. «Das zieht einfach mehr als amerikanische Porno-Stars, die nur Insidern ein Begriff sind», sagt Meyer.

Er legt zudem Wert darauf, dass die Extasia längst nicht mehr nur von älteren Sexshop-Besuchern frequentiert werde: 42 Prozent der Besucher seien Frauen und Paare – darunter viele junge Leute, die in Gruppen kämen. «Wir bieten extra eine Women-only-Zone mit strippenden Männern, paartauglichen DVDs und Playmate-Accessoires.»

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