Antwort auf EDU/SVP-AnfrageErotikmesse für Zürcher Regierung kein Problem
Für die Zürcher Regierung gibts keinen Grund, die Extasia in der Messe Zürich zu verbieten. Es sei jedem Bürger selber überlassen, ob er diesen Anlass besuchen wolle.
Kantonsräte von EDU und SVP forderten in einer Anfrage, dass der Regierungsrat sich gegen die Messe einsetzen soll. Der Kanton dürfe einen solchen Schmuddel-Anlass keinesfalls akzeptieren. Die Extasia, die im Mai in den Zürcher Messehallen stattfinden wird, sei eine Schande für Zürich und nur mit negativen Begleiterscheinungen verbunden.
Besonders störend finden die konservativen Parlamentarier, dass die Extasia in der Messe Zürich und somit in einer teilweise staatlichen Liegenschaft stattfindet.
Kein Tabuthema mehr
Der Regierungsrat teilt die Bedenken jedoch nicht, wie aus der am Donnerstag veröffentlichten Antwort hervorgeht. Erotik und Sexualität seien in unserer freiheitlichen Gesellschaft schon lange keine Tabuthemen mehr.
Solange die Erotikmesse innerhalb des gesetzlichen Rahmens stattfinde, gebe es für den Regierungsrat keinen Grund, sich zu solchen Veranstaltungen zu äussern oder sie gar zu untersagen. Die mündigen Bürgern und Bürgerinnen könnten selber entscheiden, ob sie derartige Messen besuchen wollten.
Dass der Kanton mit 4 Prozent und einem Verwaltungsrat an der Messe Schweiz AG beteiligt ist, lässt der Regierungsrat ebenfalls nicht als Kritik gelten. Das Unternehmen sei privatwirtschaftlich organisiert. Der Einfluss des Kantons auf die Entscheide des Unternehmens seien «sehr begrenzt».
«Klareres Statement gewünscht»
Letzteres kann EDU-Kantonsrat Hans Egli nachvollziehen: «Wir sind trotzdem der Meinung, dass es auch mit Blick auf diese bescheidene Beteiligung an der Messe keine Aufgabe des Kantons ist, eine Erotikmesse in einem von ihm mitgetragenen Gebäude durchzuführen.»
Enttäuscht ist Egli auch darüber, dass sich der Regierungsrat in seiner Antwort beispielsweise kaum zum problematischen Frauenbild äussert, welches eine solche Messe vermittelt: «Da hätte ich mir ein klareres Statement gewünscht.»
Klar ist: Politisch lässt sich die Exstasia nicht verhindern. «Aber ich überlege mir als Privatperson eine Flugblatt-Aktion vor der Messe», sagt Egli.
Einer solchen Flugblatt-Aktion sieht Extasia-Veranstalter Arnold Meyer gelassen entgegen: «Wir sind primär erfreut und haben es auch so erwartet, dass der Regierungsrat keinen Grund sieht, unsere Messe zu verbieten.» Denn die Argumentationen der Gegner seien derart weit hergeholt. «Nach wie vor sind wir aber erstaunt, dass Politiker in Zürich im Jahr 2017 überhaupt noch solche Anfragen einreichen.»