Freiraum?Illegal 500 Flaschenöffner befestigt
Es wimmelt von Flaschenöffnern rund um das Zürcher Seebecken. Für die Urheber dürfte dies ein Nachspiel haben.
Zwischen Chinagarten und Rentenanstalt-Wiese sind Dutzende Parkbänke, Abfallkübel und Strassenlampen seit Samstag mit einem Flaschenöffner ausgestattet. Was auf den ersten Blick wie ein neuer Service der Stadt aussieht, entpuppt sich bei näherer Betrachtung als Aktion der Jungen Grünen. «Jede Parkbank ist quasi auch eine Bar – mit den Flaschenöffnern setzen wir ein Zeichen dafür, dass die Stadt den Jugendlichen, die sich keine teuren Drinks in Bars leisten können, im öffentlichen Raum weiterhin den nötigen Platz gewähren soll», sagt Anna Stünzi, Präsidentin der Jungen Grünen Kanton Zürich.
Jugendliche, die draussen sitzen und etwas trinken, seien vielen zunehmend ein Dorn im Auge. «Das zeigen die Diskussionen um öffentliche Freiräume für Jugendliche seit letztem Herbst in der ganzen Schweiz», so Stünzi. Bei den Jugendlichen am See kommt die Flaschenöffner-Offensive jedenfalls gut an: «Ich trinke zwar meist Dosenbier, aber ich finde es eine gute Sache», sagt Konstantin (17). Und auch Michel (19) sagt: «Das ist doch praktisch.»
Weniger erfreut über die illegale Aktion ist man hingegen bei der Stadtpolizei Zürich: «Wir werden die Flaschenöffner entfernen lassen», sagt Sprecher René Ruf. «Ausserdem prüfen wir eine Verzeigung und ob die Entsorgungskosten allenfalls weiterverrechnet werden können.»