SP lanciert Initiative für Stadion ohne Hochhäuser

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«Stadion ohne Abzocke»SP lanciert Initiative für Stadion ohne Hochhäuser

Die SP will ein Stadion, aber ohne die Hochhäuser. Nun hat sie eine eigene Initiative lanciert und stellt sich damit gegen das Projekt des eigenen Stadtrates.

von
mon
FCZ-Präsident Ancillo Canepa (l) und GC-Präsident Stephan Anliker jubeln nach dem Ja zum Fussball-Stadion im November 2018.
Auch HRS-CEO Martin Kull freut sich, dass fast 54 Prozent der Zürcher für das neue Hardturm-Stadion sind.
Blick auf das künftige Hardturm-Areal mit den beiden Hochhäusern. Die HRS Investment AG und Immobilienanlagegefässe der Credit Suisse wollen hier ein neues Stadion und zwei Wohn- und Geschäftshochhäuser realisieren.
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FCZ-Präsident Ancillo Canepa (l) und GC-Präsident Stephan Anliker jubeln nach dem Ja zum Fussball-Stadion im November 2018.

Keystone/Walter Bieri

Immer wieder sorgt die Planung für das neue Zürcher Fussballstadion für Diskussionen. Vor allem die beiden 137 hohen Türme sind den Gegnern ein Dorn im Auge. Nun lanciert die Zürcher SP eine eigene Stadion-Initiative.

Mit der Initiative «Für ein Fussballstadion ohne Milliarden-Abzocke» will die Partei erreichen, dass die Stadt das Stadion selber bezahlt und damit über die Wohnprojekte auf dem Nachbargrundstück alleine bestimmen kann.

«Nur eine eine attraktive Rendite»

Denn mit der Vorlage des Stadtrats ist die Partei ganz und gar nicht glücklich. Das «Projekt Ensemble», über das die Stadtzürcher am 25. November abstimmen werden, sieht vor, dass der Immobilienfonds der Credit Suisse auf dem Nachbargrundstück zwei Hochhäuser baut und mit der Rendite das Stadion dann finanziert. Für diese Quersubventionierung würde die Stadt der Grossbank wiederum den Boden zu günstigen Bedingungen zur Verfügung stellen, wie der «Tages-Anzeiger» schreibt.

Dieser Kooperation steht die Partei kritisch gegenüber, wie sie in einer Mitteilung am Sonntag schreibt: «Weder die HRS noch die Credit Suisse tragen selber etwas zur Finanzierung des Fussballstadions bei», meint SP-Gemeinderat Pawel Silberring. «Die einen wollen einen lukrativen Auftrag, die anderen eine attraktive Rendite.»

«Über 4000 Franken für eine 4-Zimmer-Wohnung»

Die, die wirklich bezahlen, seien die Stadt Zürich und die Mieterinnen und Mieter der überteuerten Wohnungen in den Wohntürmen. «Schlecht sind die beiden Luxus-Wohntürme, die neben dem Stadion entstehen», so Silberring. Vor allem die Mieten von über 4000 Franken für eine 4-Zimmer-Wohnung dienen nicht der Allgemeinheit.

Die SP Initiative soll erst nächstes Jahr vors Volk kommen. Noch ist nicht entschieden, ob die Partei ihre Vorlage nach einem Volks-Ja zum «Projekt Ensemble» zurückziehen würde. Nächsten Donnerstag wollen die SP-Delegierten das Nein zum «Ensemble»-Projekt und das Ja zur eigenen ­Initiative beschliessen. «Und mit dem Sammeln der 3000 nötigen Unterschriften beginnen», so Ziswiler.

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