Wegen Schikane in Dübendorf ZHSozialhilfebezüger verzichten auf ihr Geld
Bereits vor zwei Jahren haben Betroffene dem Sozialamt Dübendorf vorgeworfen, Hilfesuchende bewusst schlecht zu behandeln. Nun zeigt sich: Geändert hat sich nichts.
Im November 2016 sorgte das Sozialamt Dübendorf für Schlagzeilen: Man würde Sozialhilfebezüger bewusst schlecht behandeln, lautete der mehrfach geäusserte Vorwurf. Zudem hatte das Amt in einigen Fällen gar widerrechtliche Entscheide getroffen.
Nun zeigt ein Bericht des «Tages-Anzeigers», dass sich seither nichts geändert hat. So verzichten inzwischen einige Betroffene aus Frust freiwillig auf die Hilfe des Sozialamtes. Dazu gehört ein arbeitsloser Familienvater, dem das Amt das Unterstützungsgeld für die Ausbildung seines Sohnes als Sozialschuld in Rechnung gestellt hatte.
Auch eine junge Mutter leidet unter den Schikanen des Sozialamtes, wie es im Bericht weiter heisst. Das Amt habe ihre Anmeldung absichtlich hinausgezögert – es verging beinahe ein Jahr, bis sie Unterstützung erhielt. Obwohl sie dagegen rekurrierte und der Bezirksrat Uster den Rekurs im März letzten Jahres guthiess, hat das Sozialamt Dübendorf ihr die verpasste monatliche Sozialhilfe trotz des entsprechenden Beschlusses bis heute nicht gezahlt. Stattdessen seien tendenziöse Berichte über die Mutter verfasst worden.
Leiterin teilte rechtsextreme Inhalte
Bereits 2015 hatte die Leiterin der Sozialhilfe Dübendorf für Negativschlagzeilen gesorgt, weil sie auf Facebook Inhalte der rechtsextremen Partei NPD geteilt hatte. Auch wenn es in den letzten beiden Jahren ruhiger geworden sei um das Sozialamt, kritisieren Betroffene und lokale Politiker, dass die Linie die gleiche geblieben sei.
Zudem seien die Vorgänge im Sozialbereich für Aussenstehende nicht einsehbar. Erst vor wenigen Tagen hat die Gemeinde entschieden, das Kompetenzhandbuch der Sozialbehörde offenzulegen – jedoch nur Mitgliedern des Stadt- und Gemeinderats.