Tiger-Weibchen Elena tot in Anlage gefunden

Aktualisiert

Zoo ZürichTiger-Weibchen Elena tot in Anlage gefunden

In der Nacht auf Mittwoch ist die 14,5 Jahre alte Elena im Zoo Zürich gestorben. Der Tod kommt für den Zoo unerwartet.

von
wed
Der 2-jährige Tiger Sayan hat Tigerdame Elena nach einer heftigen Auseinandersetzung gebissen und dabei tödlich verletzt.
Amurtiger-Weibchen Elena war in der Nacht auf den 5. September 2018 gestorben.
Tierpfleger fanden das 14-jährige Weibchen leblos in der Anlage.
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Der 2-jährige Tiger Sayan hat Tigerdame Elena nach einer heftigen Auseinandersetzung gebissen und dabei tödlich verletzt.

Zoo Zürich

Schock im Zoo Zürich: Tierpfleger haben das Tigerweibchen Elena am Mittwochmorgen tot in der Anlage gefunden. «Wir sind sehr traurig, Elena war lange bei uns und der Tod kommt für uns sehr überraschend», sagt Zoo-Direktor Alex Rübel. Für die Tierpfleger sei das Tigerweibchen schon fast Teil der Familie gewesen.

«Aber es ist halt so, dass man auch in der Natur mit dem Tod leben muss und sich nicht nur über Geburten freuen kann», so Rübel. Zudem sei das Alter von 14,5 Jahren durchaus gut. «Solche Tiger können auch bis 18 Jahre alt werden, aber Elenas ehemaliger Partner Coto starb beispielsweise auch mit 14 Jahren.»

«Langfristig hätten wir gerne wieder ein Tiger-Weibchen»

Die genaue Todesursache ist noch unklar und wird abgeklärt. «Wir haben in den letzten 10 Tagen bereits bemerkt, dass Elena teilweise etwas angeschlagen wirkte – sie stand deshalb unter tierärztlichen Kontrolle», sagt der Zoo-Direktor. Es sei auch zu kleineren Auseinandersetzungen mit dem Männchen Sayan gekommen. «Grössere Streitereien, die mit dem Tod zu tun haben könnten, haben wir aber nicht beobachtet», so Rübel.

Langfristig will man sich laut dem Zoo-Direktor wieder um ein Tiger-Weibchen bemühen. «Sayan kommt aktuell auch alleine gut klar, aber wir hätten gerne in Zukunft wieder ein Pärchen im Zoo Zürich, das für Nachwuchs sorgen könnte.»

Der Zoo-Zürich hat ein neues Tiger-Paar

Aufnahmen vom Tigerpaar Elena und Sayan.

Elena kam 2010 aus München nach Zürich

Tiger-Weibchen Elena kam 2010 aus dem Tierpark Hellabrunn in München nach Zürich. Zusammen mit Coto brachte sie 2011 vier Junge zur Welt, wovon drei überlebten. Anschliessend setzten die Tierärzte bei ihr viermal ein Hormonimplantat ein, um die weitere Zucht zu unterbrechen. Dies, weil ihre Gene im Europäischen Erhaltungszuchtprogramm überrepräsentiert waren und für einen möglichen Nachwuchs kein guter Platz in einem anderen Zoo gefunden worden wäre.

Diese Situation änderte sich, als im Frühjahr 2018 der Tiger Sayan aus dem französischen Parc des Félins nach Zürich kam. Vom Europäischen Erhaltungszuchtprogramm bekam man grünes Licht, nochmals mit der alternden Elena zu züchten. Die beiden Tiger haben sich schnell aneinander gewöhnt. Im Juli dieses Jahres zeigte Elena dann Anzeichen einer Rolligkeit. Sayan war aber nicht interessiert und es konnten auch keine Paarungen beobachtet werden.

Bis zu 300 Kilogramm schwer

Der Amur- oder Sibirische Tiger ist der grösste Vertreter der Tiger. Männchen erreichen mit 180 bis gegen 300 Kilogramm ein stattliches Gewicht. In den 1940er-Jahren sank der Bestand der Amurtiger in der Wildnis auf rund 40 Tiere. Nur dank strenger Schutzmassnahmen hat sich der Bestand wieder erholt und wird gegenwärtig auf etwa 500 Tiere geschätzt.

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