Vermummte greifen Polizisten an – 3 Verletzte

Aktualisiert

ZürichVermummte greifen Polizisten an – 3 Verletzte

Mit Steinen, Knallpetarden und Laserpointern sind vermummte Personen in der Zürcher City auf die Polizei losgegangen. Drei Polizisten wurden dabei verletzt.

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20M
Die Polizei war mit einem Grossaufgebot vor Ort - hier im Niederdorf.

Die Polizei war mit einem Grossaufgebot vor Ort - hier im Niederdorf.

Leser-Reporter/Dominic A.

Mehrere Dutzend, teilweise vermummte Personen hatten sich am Samstagabend am Bellevue versammelt und dort Feuerwerk und Knallkörper abgelassen. Der Vorfall wurde gegen 21.20 Uhr der Einsatzzentrale der Stadtpolizei Zürich gemeldet. Daraufhin rückten mehrere Patrouillen der Stadtpolizei aus, wie diese am Sonntag mitteilte.

Zu diesem Zeitpunkt waren die teils vermummten Personen bereits auf dem Limmatquai unterwegs in Richtung Central. Dabei versprayten sie Hauswände, schlugen Fensterscheiben ein und zündeten Zeitungen an.

An der Verzweigung Limmatquai/Rudolf-Brun-Brücke mahnte die Polizei die der linksautonomen Szene angehörenden Chaoten ab und wollte sie stoppen. Doch diese dachten nicht daran. Sie bewarfen die Polizisten massiv mit Steinen, Knallkörpern und Handlichtfakeln und blendeten sie mit Laserpointern.

Verletzungen am Gehör

Die Polizei setzte in der Folge Gummischrot und Reizstoff ein, worauf sich der Demozug gegen 22 Uhr auflöste. Drei Polizisten, die mit Knallkörpern beworfen wurden, zogen sich Verletzungen am Gehör zu und mussten zur Überprüfung ins Spital.

Eine Person, ein 25-jähriger Schweizer, konnte beim Einschlagen einer Schaufensterscheibe beobachtet und verhaftet werden. Weiter wurden mehrere Personen kontrolliert und mit Wegweisungen belegt. Die Höhe des verursachten Sachschadens steht zurzeit noch nicht fest, dürfte aber beträchtlich sein.

«Ganz Zürich hasst die Polizei»

Auf der linksautonomen Website Indymedia.org wurde noch am Samstagabend ein Bekennerschreiben publiziert: «Wir sind heute durch die Altstadt von Zürich gezogen. Die militante Demonstration, an der sich Menschen aus den verschiedensten Zusammenhängen beteiligten, soll als Antwort auf das Verhalten der Zürcher Polizei in den vergangenen Monaten verstanden werden», heisst es darin.

Die unbekannten Verfasser beziehen sich auf das ihrer Meinung nach repressive Vorgehen der Polizei etwa bei Solidaritäts-Demos für Flüchtlinge oder auch bei der Gegen-Demo beim Marsch fürs Läbe. Das Ziel und die Botschaft der Polizei sei klar, wer sich im öffentlichen Raum politisch bewege, müsse jederzeit damit rechnen, verhaftet zu werden. «Da war es an der Zeit, ihnen eine Quittung für ihr Verhalten auszustellen. Darum auch der gezielte Angriff gegen sie.» Am Ende des Schreibens heisst es: «Ganz Zürich hasst die Polizei».

Wiederholt Angriffe auf Polizisten

Die Stadtpolizei Zürich beobachtet in letzter Zeit eine Häufung von Angriffen auf Polizisten. An Silvester und am ersten Januar-Wochenende hatten sich junge Leute, die im Ausgang waren, zusammengerottet und Beamte angegriffen. Oftmals gehen solchen Angriffen Streitereien unter Jugendlichen voraus.

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