Die Züspa findet künftig nicht mehr statt

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Defizitäre MesseDie Züspa findet künftig nicht mehr statt

Die Veranstalterin hat entschieden, die traditionelle Zürcher Messe Züspa nicht mehr durchzuführen. Ausschlaggebend war unter anderem eine Umfrage bei Ausstellern.

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Die Herbstmesse fand jeweils in der Messe Zürich in Oerlikon statt.
An der Züspa versuchten Aussteller unter anderem Haushaltsartikel an den Mann und die Frau zu bringen.
Die Messe kam bei Publikum und Ausstellern nicht mehr an. Das hat eine Umfrage ergeben.
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Die Herbstmesse fand jeweils in der Messe Zürich in Oerlikon statt.

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Ein Jahr vor ihrem 70. Jubiläum kommt für die Zürcher Messe Züspa das Aus. Die Veranstalterin Messe Schweiz stellt den Traditionsanlass ein. «Es ist schade, dass wir mit einer Tradition brechen müssen, aber es führt kein anderer Weg daran vorbei», sagt Sprecher Christian Jecker. Es nütze nichts, den Entscheid weiter hinauszuschieben, denn das heutige Messeformat sei überholt.

Man habe in den vergangenen Jahren versucht, mit die Züspa mit Neuerungen voranzubringen. Doch habe das nicht funktioniert. «Es brauchte einen radikalen Schnitt, um frei zu sein für etwas Neues.» Beim Entscheid hätten mehrere Gründe eine Rolle gespielt.

Züspa war defizitär

Die Besucherzahlen seien in den vergangenen Jahren schleichend zurückgegangen und die Aussteller hätten merklich weniger verkauft. Eine Umfrage unter den Ausstellern habe unter anderem ergeben, dass traditionelle Konsumgütermessen nicht mehr den Erwartungen entsprechen würden. Vor allem in einem urbanem Gebiet wie Zürich sei es für eine Konsummesse sehr schwierig geworden.

Zudem war die Züspa seit Jahren defizitär. «Wir mussten den betriebswirtschaftlichen Tatsachen in die Augen sehen und in die Zukunft blicken», so Jecker. Weiterhin gut funktionieren würden spezialisierte Messen wie die Gartenmesse Giardina oder die Töffausstellung Swiss-Moto. «Hier können wir klare Zielgruppen ansprechen. Deshalb möchten wir diese Messen stärken und weiterentwickeln.»

Neues Format mit Live-Erlebnis

Vom Entscheid betroffen sind auch die Messen Muba in Basel und Comptoir Suisse in Lausanne. Die Muba wird im Frühling ein letztes Mal stattfinden. Als Ersatz für die eingestellten Messen will die Veranstalterin nun ein neues Konzept erarbeiten. «Wir evaluieren im Moment Möglichkeiten und Ideen für ein neues, innovatives Format», sagt Jecker.

Dabei soll es sich nicht um eine Nachfolgemesse handeln. Es soll eine Plattform entstehen, die digitale Angebote mit einem Live-Erlebnis verbindet. «Wir planen ein völlig neues Format, das den Entwicklungen in der digitalen Welt Rechnung trägt und Menschen zusammenbringt.» Das neue Format soll 2020 erstmals zum Einsatz kommen.

Die Züspa wurde ursprünglich als Industrie-Leistungsschau ins Leben gerufen. In den folgenden Jahrzehnten wandelte sie sich immer mehr zur Messe für Konsumgüter. Für Generationen von Zürchern gehörte sie einst zu den zwingenden Herbst-Aktivitäten. (tam/sda)

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