Greenpeace seilt sich vom Stadiondach ab

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ProtestaktionGreenpeace seilt sich vom Stadiondach ab

Aktivisten von Greenpeace sorgen beim Champions-League-Knüller Basel gegen Schalke für einen minutenlangen Unterbruch. Sie protestieren mit ihrer Aktion gegen einen Hauptsponsor.

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Es war alles angerichtet für das Basler Fussballfest gegen Schalke. Die Champions-League-Partie begann pünktlich um 20.45 Uhr und schien seinen Lauf zu nehmen.

Nach vier Minuten tritt der Fussball aber in den Hintergrund. Greenpeace-Aktivisten seilen sich vom Tribünendach ab und enthüllen ein Transparent. «Don't foul the Arctic» steht auf diesem und ist gegen Gazprom gerichtet. Der russische Erdgasförderunternehmen ist das grösste der Welt und einer der Hauptsponsoren der Königsklasse sowie auch Geldgeber bei Schalke.

Ein Greenpeace-Aktivist seilt sich im Stadion ab. (Video: YouTube)

Aktivisten fordern Freilassung der in Russland festgehaltenen Kollegen

Überdies steht auf dem riesigen gelben Transparent der Hashtag «#FreeTheArctic30». Damit fordern die vier Kletterer und die Naturschutzorganisation die Freilassung der im russischen Murmansk inhaftierten 30 Arktisschützer, unter denen sich auch der 28-jährige Schweizer Marco Weber befindet. Das teilt die Organisation in einer Medienmitteilung mit, die während der Aktion versendet wurde. Nach rund fünf Minuten Unterbruch ziehen sich die Störenfriede zurück und das Spiel geht weiter.

Die gegen 36'000 Zuschauer reagierten auf die ungebetenen Gäste mit Erstaunen - ebenso wie der Uefa-Präsident Michel Platini in der Ehrenloge. Politische Statements duldet der europäische Verband nicht. Der Vorfall werde rapportiert, danach werde die Uefa entscheiden, ob gegen den FCB mit Sanktionen rechnen muss, sagte ein Sprecher gegenüber «SRF».

Er wird sich als verantwortlicher Gastgeber die Frage gefallen lassen müssen, wie es möglich war, dass mehrere Aktivisten mit Rucksäcken und schwerem Seilmaterial unbemerkt das Dach der Arena «entern» konnten. Beim Rückzug wurden die Kletterer von Stewards in Empfang genommen und der Polizei übergeben. Wirklich gute Werbung für die Bewerbung für die EM 2020 war diese Aktion aber kaum. (heg/jam/si)

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