Super LeagueGC siegt dank Djuricins Doppelpack
Die Hoppers überholen damit Murat Yakins Sion, das gegen Thun 1:4 verliert. Xamax bleibt am Tabellenende.
Sechs Tage nach der Cup-Schmach gegen Stade Nyonnais rehabilitierten sich die Grasshoppers mit dem zweiten Sieg in der Super League. Im Kellerduell gegen das zusehends überforderte Neuchâtel Xamax verschafften sich die Zürcher mit einem 3:1 Luft.
Thorsten Fink, der Trainer, fordert Geduld und Zeit. Stephan Anlinker, der Präsident, wünscht sich Kontinuität. Die Situation mit dem frühen Cup-Aus gegen einen Drittklassigen und dem vorletzten Platz in der Liga stellt die Entscheidungsträger bei den Grasshoppers aber wieder einmal auf die Probe. Neuchâtel Xamax kam da als Aufbaugegner genau zum richtigen Zeitpunkt. Gegen den defensiv anfälligen Tabellenletzten, dessen Aufstiegseuphorie nach zuletzt vier Niederlagen mit 16 Gegentoren verpufft ist, warfen die Zürcher einen Teil des Ballasts der letzten Wochen ab. Die kommenden Partien gegen Thun, St. Gallen und Lugano können sie damit etwas befreiter angehen.
«Die Verunsicherung war spürbar»
Marco Djuricin traf beim nervenschonenden 3:1 im Letzigrund doppelt, der bislang zu wirkungslos gebliebene Königstransfer Raphael Holzhauser bereitete die beiden Tore vor und stand am Ursprung des 3:0. Erst dann liess die Hintermannschaft, die entgegen der Ankündigung nicht aus dem mit einem Oberschenkelproblem ausgefallenen Arlind Ajeti bestand, den Gegentreffer des erst nach der Halbzeitpause eingewechselten Raphaël Nuzzolo zu.
«Dieser Sieg tut uns ungemein gut. Die Verunsicherung war spürbar. Wir haben schon besser gespielt und keine Punkte geholt», befand Thorsten Fink. Trotz der keineswegs glanzvollen Leistung stand GCs Erfolg spätestens 25 Minuten vor Schluss nicht mehr zur Diskussion. Mit einem Doppelschlag innert zweier Minuten erhöhten Djuricin und Aimery Pinga zwischen der 63. und der 65. Minute auf 3:0.
Schon davor waren die Kräfteverhältnisse im ungleichen Kellerduell auf bescheidenem Niveau klar. Nachdem Djuricin eine Hereingabe von Numa Lavanchy zunächst nur an den Pfosten gelenkt hatte, weil er im entscheidenden Moment zurückgehalten wurde, erzielte der Österreicher nach 36 Minuten den Führungstreffer. Währenddessen wurden die Neuenburger mit Ausnahme von Nuzzolos 1:3 höchstens halbwegs gefährlich.
Yakins Debüt misslingt
Mit seiner Aufstellung, einem 3-1-4-2 mit Moussa Djitté anstelle von Roberts Uldrikis im Sturm an der Seite von Pajtim Kasami und mit dem in dieser Saison noch nicht zum Zug gekommenen Jan Bamert in der Dreierabwehr, versuchte Murat Yakin im Vorfeld korrigierend einzugreifen. Was der in den ersten beiden Spielen gesperrte, an der Seite von Sportchef Barthélémy Constantin und gut 20 Meter von Patron Christian Constantin entfernt sitzende Trainer des FC Sion dann aber zu sehen bekam, dürfte ihm ganz und gar nicht gefallen haben.
Vier Gegentore schenkten die formstarken Thuner dem FC Sion nach torloser erster Halbzeit ein. Mehrere Male präsentierte sich die Sittener Hintermannschaft unsortiert. Vorne liessen die Gäste jegliche Kreativität vermissen, vergab Djitté zwei Grosschancen und fiel Kasami primär mit einer theatralischen Einlage auf, als Sion bereits hoffnungslos zurücklag.
Ein Corner leitete die vierte Sittener Niederlage in Folge in der 52. Minute ein. Marvin Spielmann schloss von ausserhalb des Strafraums ab, aus dem Gewühl heraus erzielte Nicola Sutter seinen zweiten Saisontreffer. Entscheidend waren dann die Ereignisse, die sich fünf Minuten danach abspielten. Djitté tauchte alleine vor dem Thuner Tor auf, doch Guillaume Faivre lenkte dessen Abschluss an den Pfosten und lancierte mit einem schnellen Auswurf den Konter, den Spielmann zum 2:0 vollendete.
Nach Dejan Sorgics 3:0 in der 79. Minute war das Spiel entschieden. Zwei Minuten nach dem 1:3 des spät eingewechselten Adryan nach einem verlängerten Einwurf (84.) markierte Thuns Joker Dennis Salanovic das 4:1. Durch die vierte Nullnummer in Folge rutschte Sion auf den vorletzten Platz ab, während Thun dank acht Punkten aus den letzten vier Spielen auf den 2. Platz vorrückte.
Telegramme:
Grasshoppers - Neuchâtel Xamax 3:1 (1:0)
3700 Zuschauer. – SR Schnyder. – Tore: 36. Djuricin (Holzhauser) 1:0. 63. Djuricin (Holzhauser) 2:0. 65. Pinga (Doumbia) 3:0. 67. Nuzzolo 3:1. – Grasshoppers: Lindner; Lavanchy, Rhyner, Zesiger, Doumbia; Bajrami; Pinga (72. Ngoy), Sigurjonsson (79. Taipi), Holzhauser, Bahoui; Djuricin (91. Kamber). – Xamax: Walthert; Gomes, Oss (84. Di Nardo), Sejmenovic, Kamber; Pickel, Corbaz; Ramizi, Koné (46. Nuzzolo), Tréand; Ademi (84. Karlen).
Bemerkungen: Grasshoppers ohne Arigoni, Ajeti, Basic, Jeffrén, Nathan und Tarashaj (alle verletzt). Neuchâtel Xamax ohne Djuric, Doudin, Le Pogam, Mulaj, Santana und Veloso (alle verletzt). 29. Djuricin lenkt Hereingabe von Lavanchy an den Pfosten. Verwarnungen: 31. Doumbia (Foul). 52. Oss (Foul). 60. Holzhauser (Foul). 74. Djuricin (Unsportlichkeit). 91. Di Nardo (Foul).
Thun - Sion 4:1 (0:0)
6177 Zuschauer. – SR Fähndrich. – Tore: 52. Sutter (Spielmann) 1:0. 57. Spielmann (Kablan) 2:0. 79. Sorgic (Foulpenalty) 3:0. 84. Adryan 3:1. 86. Salanovic (Ferreira) 4:1. Thun: Faivre; Glarner, Sutter, Gelmi, Kablan; Hediger, Stillhart; Tosetti, Karlen (85. Fatkic), Spielmann (70. Salanovic); Sorgic (83. Ferreira). Sion: Fickentscher; Raphael, Neitzke, Bamert; Kouassi; Maçeiras, Toma (59. Fortune), Grgic, Lenjani (77. Adryan); Djitté, Kasami (77. Uldrikis).
Bemerkungen: Thun ohne Costanzo, Righetti und Joss (alle verletzt), Facchinetti, Dzonlagic und Hunziker (nicht im Aufgebot). Sion ohne Abdellaoui, Acquafresca, Angha, Carlitos, Kukeli, Mitrjuschkin und Zock (alle verletzt). 57. Faivre lenkt Schuss von Djitté an den Pfosten. Verwarnungen: 61. Maçeiras (Foul). 62. Raphael (Foul). 64. Hediger (Foul). 89. Fortune (Foul).