FC SionKeine Woche ohne Unruhe
Nach der 3:1-Auftaktniederlage bei den Grasshoppers herrscht beim FC Sion schon wieder Unruhe – nicht nur im Umfeld. Diesmal gibt es Theater um Virgile Reset.
In der Aufstellung von Sion-Trainer Didier Tholot gab es eine faustdicke Überraschung: Virgile Reset war nicht in der Startaufstellung, sass nicht auf der Ersatzbank und war auch nicht bei den abwesenden Spielern aufgeführt, obwohl er in der fünfwöchigen Vorbereitung in jedem Spiel dabei war und zuletzt häufig sogar durchspielte. Was war passiert?
Trainer Tholot verärgert
Wir wollten Licht ins Dunkel bringen, doch auch am Telefon war Reset nicht erreichbar. Nach dem Spiel dann die Auflösung. Wie Trainer Didier Tholot 20 Minuten Online verriet, hat er seinen Landsmann kurzerhand aus dem Kader gestrichen: «Ich habe keine Lust, mit Spielern zu arbeiten, die nicht voll bei der Sache sind», erklärte der Coach und fügte an: «Virgile hat ein Interesse, nach Frankreich zurückzukehren.» Daher strich Tholot seinen Flügelstürmer kurzerhand aus dem Kader.
Die Zukunft ist offen
Wie diese Affäre nun weitergeht, ist offen. Bislang war weder in Erfahrung zu bringen, mit welchem Klub Reset verhandelt, noch ob der Franzose nach erfolglosen Gesprächen wieder Aufnahme im Kader finden würde. «Darüber mache ich mir derzeit keine Gedanken. Wir haben verloren und schon am Mittwoch ist das nächste Spiel. Darauf lege ich mein Augenmerk», so der Sion-Trainer.
Deutliche Worte von Obradovic
Der Captain des FC Sion war nach der Niederlage gegen GC nicht um deutliche Worte über das Auftreten seines Teams verlegen: «Selbst wenn wir heute etwas Zählbares hätten mitnehmen können, wäre es längst nicht das, was wir dieses Jahr wollen. Es gab so Vieles, das wir ändern müssen. Wenn wir nicht schon am Mittwoch viele grundsätzliche Dinge ändern, haben wir diese Saison keinen Grund, uns irgendwelche Hoffnungen zu machen. Ich finde, wir sind noch überhaupt nicht wettbewerbsfähig. Das ist unser erster Match, aber wir treten auf wie in einem Freundschaftsspiel. Die Spieler müssen kapieren, dass diese Zeit vorbei ist und die Meisterschaft begonnen hat. Wir müssen jetzt sofort Punkte holen, alles andere ist Nebensache. Die Schönspielerei und die tollen Kombinationen kannst du zeigen, wenn du Selbstvertrauen hast, aber das Selbstvertrauen kommt mit den Punkten und den Siegen. Ich habe nach wie vor Vertrauen in diese Mannschaft, aber wir müssen sehr viel ändern!» Wie sich solche Worte wohl anhören, wenn sie der Spielmacher und bisher einzige Sion-Torschütze in der Garderobe loswird? Für Gesprächsstoff ist beim FC Sitten also längst wieder gesorgt.