Ex-Nati-VerteidigerMario Eggimann beendet seine Karriere
Nach 17 Jahren im Profi-Fussball ist Schluss. Mario Eggimann (34) beendet seine Karriere: «Ich höre mit einem guten Gefühl auf.»
In den letzten Jahren ist der einst begehrte Innenverteidiger in der Schweiz ein wenig in Vergessenheit geraten. Vor allem, seit er 2013 bei Union Berlin anheuerte. Statt Berlin stand auch Luzern zur Debatte, wo ihn sein Kumpel, der damalige FCL-Sportchef Alex Frei, gerne gesehen hätte, oder aber eine Rückkehr zu seinem Stammverein FC Aarau. Eggimann entschied sich für den Kult-Klub aus Köpenick.
2002 hatte der Verteidiger im Alter von 21 Jahren vom FC Aarau zum Karlsruher SC in die 2. Bundesliga gewechselt. Beim KSC erlebte er schwierige Zeiten und musste wegen der finanziellen Probleme des Klubs auch schon mal selber anpacken und WC-Papier verkaufen. Aber er war als Captain und Abwehrchef eine der grossen Stützen der Nord-Badener bei ihrem letzten Grosserfolg – dem Aufstieg in die 1. Bundesliga 2007.
WM-Einsatzminuten und 10 Länderspiele
2008 zählte er zu den begehrtesten Innenverteidigern in Deutschland, entschied sich für Hannover 96 und wurde auch ins Schweizer Nationalteam einberufen, das sich auf die Heim-EM 2008 vorbereitete. An der EM-Endrunde fehlte Eggimann aber: Nati-Trainer Köbi Kuhn hatte ihn im letzten Moment aus dem 23-Mann-Kader gestrichen. Besser lief es ihm zwei Jahre später. Ottmar Hitzfeld nahm den Verteidiger mit an die WM-Endrunde in Südafrika, wo Eggimann auch zu Einsatzminuten kam. Insgesamt absolvierte der 1,90 Meter grosse Innenverteidiger zehn Länderspiele für die A-Nati.
17 Jahre im Profi-Fussball haben Spuren an Eggimanns Körper hinterlassen: Fussbruch, Bandscheibenvorfall, Bänderrisse im linken und rechten Fuss und zum Schluss lädierte Sprunggelenke machten ihm oft einen Strich durch die Rechnung. Diesmal den definitiven, denn am Montag gibt Eggimann seinen Rücktritt aus dem Profifussball bekannt.
Mit einem guten Gefühl und Zukunftsaussichten
«Ich habe es in den vergangenen Monaten noch einmal versucht, zurückzukehren, aber bei intensiver Belastung sind immer wieder Probleme aufgetreten», so der Aargauer. In Absprache mit den Ärzten und in Anbetracht der anhaltenden Schmerzen in beiden Sprunggelenken hat sich Eggimann zum Rücktritt entschieden.
«Es ist natürlich schade, aber es trifft mich nicht unvorbereitet. Erstens hat sich die Problematik über einen längeren Zeitraum hingezogen und zweitens bin ich mittlerweile auch in einem Alter, in dem man zurücktreten kann. Ich höre mit einem guten Gefühl auf. Ich bin zufrieden mit meiner Karriere.»
Und er hat sich so auch schon Gedanken über seine Zukunft machen können. Der zweifache Vater : «Ich mache mich selbständig. Es geht in Richtung Unternehmensberatung im Sport. Ich freue mich auf die neue Herausforderung.»