Luis Rubiales: Geldstrafe nach Kuss-Skandal

Aktualisiert

Nach Kuss-SkandalRubiales kommt mit Geldstrafe davon und kündigt Berufung an

Der ehemalige spanische Fussballchef Luis Rubiales wurde verurteilt. Er muss umgerechnet rund 10'000 Franken Busse bezahlen.

Um diesen Kuss geht es im Prozess.

rtve

Darum gehts

  • Luis Rubiales, der ehemalige spanische Fussballchef, wurde wegen eines erzwungenen Kusses verurteilt.

  • Er muss eine Geldstrafe von rund 10'000 Franken zahlen, wurde jedoch vom Vorwurf der Nötigung freigesprochen.

  • Die Staatsanwaltschaft hatte ursprünglich eine Haftstrafe von zweieinhalb Jahren gefordert.

  • Der Vorfall ereignete sich bei der Siegerehrung der Fussball-WM 2023 und sorgte weltweit für Empörung.

Das Urteil im Fall Rubiales ist da. Im Zusammenhang mit der Kuss-Affäre im spanischen Fussball ist der frühere Verbandschef Luis Rubiales zu einer Strafzahlung verurteilt worden.

Der erzwungene Kuss auf den Mund von Weltmeisterin Jenni Hermoso 2023 sei ein sexueller Übergriff gewesen, der mit 10'800 Euro, also etwa 9'500 Franken Strafe, geahndet werde, entschied das zuständige spanische Gericht am Donnerstag. Vom Vorwurf der Nötigung wurden Rubiales und seine drei Mitangeklagten jedoch freigesprochen.

Luis Rubiales kündigt Berufung an

Diese Strafe will der ehemalige Verbandsboss nicht auf sich sitzen lassen, er will in Berufung gehen. Rubiales Anwältin Olga Tubau Martínez gab die Entscheidung ihres Mandanten am Donnerstag wenige Stunden nach dem Richterspruch bekannt.

Das milde Urteil sorgte aber für viel Unmut. Diese Geldstrafe sei «minimal», klagte die Europaabgeordnete und frühere spanische Gleichstellungsministerin Irene Montero. Im Internet meinten viele, Rubiales könne die Strafe aus der Portokasse zahlen. Der angesehene Journalist und Influencer Fonsi Loaiza verglich auf der Plattform X ironisch das Jahresgehalt von Rubiales als Verbandspräsident, das 930.000 Euro betragen habe, mit der geringen Strafe.

Anklage forderte zweienhalb Jahre

Die Staatsanwaltschaft fordert eine Haftstrafe von zweieinhalb Jahren – ein Jahr wegen des unerwünschten Kusses und anderthalb Jahre wegen Nötigung. Es gebe «keinen Zweifel» daran, dass der Kuss, den Rubiales der Spielerin Jennifer Hermoso damals bei der Siegerehrung auf den Mund gedrückt habe, «nicht einvernehmlich» gewesen sei, sagte Staatsanwältin Marta Durántez Gil am Mittwoch vor Gericht in San Fernando de Henares in Madrid.

Luis Rubiales vor dem Gerichtsgebäude.

Luis Rubiales vor dem Gerichtsgebäude.

AFP

Der frühere Präsident des spanischen Fussballverbands muss sich wegen sexuellen Übergriffs und Nötigung vor Gericht verantworten. Rubiales hatte bei der Siegerehrung nach dem WM-Finale vor laufenden Kameras und unter den Augen von Millionen Fernsehzuschauern den Kopf der Spielerin Jennifer Hermoso mit beiden Händen gepackt und sie grob auf den Mund geküsst. Die weltweit im Fernsehen übertragene Szene löste Empörung aus, Kritiker werteten sie als Machtmissbrauch.

«Es war ein unerwünschter Kuss», sagte die Staatsanwältin am Mittwoch. Es habe vor dem Vorfall keinerlei «Feindseligkeit» zwischen Hermoso und Rubiales gegeben, die die Spielerin dazu hätte bewegen können, die Unwahrheit zu sagen. Die von Hermoso dargelegten Fakten stimmten zudem vollkommen mit ihrem Verhalten unmittelbar nach dem Vorfall und in den folgenden Wochen überein.

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