11,7 Jahre im SchnittLebenserwartung von Katzen weicht je nach Rasse deutlich ab
Katzen haben sieben Leben. So heisst es. Aber stimmen tut das nicht. Auch sie haben nur eines. Doch wie lange dauert das im Schnitt? Und gibt es Unterschiede bei den Rassen? Forschende kennen die Antwort.
Darum gehts
Eine Studie aus Taiwan und Grossbritannien zeigt, dass Katzen im Schnitt 11,7 Jahre alt werden.
Weibliche und kastrierte Katzen haben eine höhere Lebenserwartung als männliche und unkastrierte Katzen.
Auch die Rasse macht einen Unterschied. In der Studie hatten Burma-Katzen die höchste, Sphynx-Katzen die niedrigste durchschnittliche Lebenserwartung.
Wer sich eine Katze anschafft, möchte möglichst lange etwas von ihr haben. Entsprechend sorgen ihre Halterinnen und Halter für sie. Doch nicht nur Pflege, Futter und Zuwendung spielen für die Lebenserwartung von Büsi eine Rolle. Auch die Rasse und weitere Faktoren haben Einfluss. Das zeigt eine Untersuchung von Forschenden aus Taiwan und Grossbritannien.
Wie ist das Team vorgegangen?
Die Forschungsgruppe um Kendy Tzu-Yun Teng von der National Chung Hsing University, Taichung City und Dan G. O’Neill vom Royal Veterinary College in Hatfield nahm für ihre im «Journal of Feline Medicine and Surgery» veröffentlichte Studie die Lebensdaten von rund 8000 Katzen unter die Lupe, die zwischen 2019 und 2021 gestorben waren. Dabei zeigte sich, dass Büsi im Schnitt ein Alter von 11,7 Jahren erreichen. Allerdings zeigte sich auch, dass es deutliche Abweichungen gibt, die von der Katzenrasse (siehe Bildstrecke oben), aber auch von weiteren Faktoren beeinflusst werden.
Hast du eine Katze?
Welche Faktoren sind das?
Neben der Rasse spielten auch das Geschlecht, Kastration und das Gewicht eine Rolle:
Weibliche Katzen hatten eine um 1,33 Jahre längere Lebenserwartung als männliche Katzen.
Kastrierte Katzen lebten rund 1,2 Jahre länger als unkastrierte.
Auch ein nicht ideales Körpergewicht wurde mit einer verkürzten Lebenserwartung in Verbindung gebracht: Die Lebensspanne verringerte sich um 0,02 Jahre pro 100 Gramm Gewichtszu- oder -abnahme gegenüber dem mittleren Körpergewicht eines erwachsenen Tiers bei gleicher Rasse.
Interessant ist auch, dass das Land, in dem die Katzen gehalten werden, einen Einfluss auf die Lebenserwartung hat. Die Forschenden verweisen darauf, dass Katzen in den USA eine Lebenserwartung von 11,18 Jahre und in Japan von 4,2 Jahren haben.
Die älteste Katze der Studie war 26 Jahre alt. Es war eine Mischlingskatze.
Eine grosse Frage bleibt offen
Nicht beantworten kann die Studie die Frage, ob Freigänger oder im Haus gehaltene Katzen länger leben. Es könnte durchaus Auswirkungen haben. Allerdings sei es nicht zu quantifizieren, weil Tierkliniken nicht dokumentieren, ob und wie oft eine Katze nach draussen geht.
Darum heisst es, Katzen hätten sieben Leben
Katzen sind wendig und robust. Das verhalf ihnen im Mittelalter, als sie als Begleiter von Hexen und Symbol des Bösen galten, Tötungsversuche zu überleben. Selbst Würfe vom Kirchturm überstanden sie, weil sie sich in der Luft drehen und sicher landen können. Fähigkeiten wie diese brachten ihnen den Ruf ein, nicht so einfach loszuwerden zu sein.
Die Wahl der Zahl sieben dürfte darauf zurückzuführen sein, dass diese in der christlich-katholischen Kirche eine spezielle Bedeutung hat. Hier symbolisiert sie Fülle und Ganzheit. Zudem ist sie die Summe zwei weiterer im christlichen Glauben wichtiger Zahlen: drei (die Einheit von Gott, Jesus und Heiligem Geist) und vier (Ordnung: vier Himmelsrichtungen und vier Elemente). In manchen Ländern spricht man Katzen sogar neun Leben zu.
Was bringt das neue Wissen?
Die Hauptmotivation sei gewesen, die Menschen zu befähigen, fundierte Entscheidungen über die Gesundheitsfürsorge ihrer Katze zu treffen, zitiert Livescience.com O’Neill. Das Verständnis der typischen verbleibenden Lebensdauer könne Besitzerinnen und Besitzer, aber auch Veterinärinnen und Veterinären dabei helfen, komplexe Entscheidungen über die beste Behandlungsoption zum Schutz des allgemeinen Wohlbefindens einer Katze zu treffen.
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