180 km durchs MittelmeerSchweizer schwimmt im Schlaf – Durch Hypnose zum Weltrekord
Verrückte Mission im Mittelmeer: Noam Yaron will dank Hypnose von Korsika nach Monaco schwimmen und dabei die 180 km in fünf Tagen zurücklegen.
Wie ein Delfin: Noam Yaron schläft und schwimmt nachts durchs Mittelmeer.
Insta / Noam YaronDarum gehts
Noam Yaron plant, 180 km von Korsika nach Monaco zu schwimmen.
Der Schweizer nutzt Hypnose, um während des Schwimmens zu schlafen.
Der erste Versuch scheiterte nach 103 km wegen der starken Strömung.
Der 28-jährige Waadtländer will mit dem Projekt auf die Verschmutzung der Meere aufmerksam machen.
Die Vision klingt ziemlich verrückt, doch sie ist der grosse Traum von Noam Yaron. 180 Kilometer in fünf Tagen – nonstop von Calvi, dem kleinen Ort an der Küste von Korsika bis nach Monaco. So lautete der Weltrekordversuch, den der Schweizer Schwimmer am 14. Juni in Angriff nimmt – sofern die Bedingungen dann günstig sind.
Es ist der zweite Anlauf, nachdem der erste Versuch letzten August gescheitert war. Nach 48 Stunden musste der Mann aus Morges seine Mission nach 103 Kilometern wegen zu starker Strömung abbrechen. «Obwohl sich das Meer zu Beginn ruhig anfühlte, war der Drift einfach gegen mich», sagt Yaron gegenüber 20 Minuten.
Nachts schwimmt und schläft Yaron gleichzeitig
Nach dem Frust folgte schnell die Freude über die Tatsache, dass die bereits zurückgelegte Strecke ausreichte, um seine persönliche Rekorddistanz im offenen Wasser gewertet zu lassen. Trotzdem war ihm sofort klar, dass er keine halben Sachen macht: «Ich habe meinem Team gesagt, dass ich nur aus dem Wasser steige, wenn wir es ein Jahr später nochmal versuchen.»
Dass er überhaupt so weit gekommen ist, hat der 28-jährige Waadtländer nebst seiner Willensleistung auch zwei verschiedenen Schlafvarianten zu verdanken. Einerseits legte er sich tagsüber immer wieder für einen Powernap auf den Rücken, andererseits verfällt er nachts während des Schwimmens durch Hypnose in eine Art der Transzendenz.
Yaron hat sich diese Methode von den Delfinen abgeschaut: «Es klingt verrückt, aber ich versetze mich während des Schwimmens in einen Zustand, in dem die eine Hälfte meines Gehirns schläft und die andere wach bleibt.» Trotz geschlossener Augen nimmt er auf diese Art die leitende Leuchtschnur des Begleitbootes wahr.
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Fokus auf die Verschmutzung der Weltmeere
Durch den einseitigen Tiefschlaf, wie die Methode in der Wissenschaft heisst, schöpft Noam die Energie, den Wahnsinn noch einmal zu wagen. Ein Abenteuer, das nicht nur sportliche Grenzen sprengt, sondern auch ein Zeichen für den Schutz der Natur setzt: «Ich will mit dem Weltrekordversuch auf die Verschmutzung der Weltmeere aufmerksam machen.»
Damit nicht genug: Für fünf Franken sollen die Menschen für Yaron symbolisch ein Kubikmeter Wasser entlang seiner 180 km langen Strecke erwerben, um konkrete Massnahmen zum Erhalt der marinen Biodiversität zu ermöglichen: «Ich will mit meinem Projekt die Menschen aufrütteln, so dass wir gemeinsam etwas bewegen.»
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