Sparbillett SBB«2. Klasse ist so schlecht, dass man in die 1. wechseln muss – das ist SBB-Taktik»
Zugreisende weichen auf die erste Klasse aus, um volle Waggons zu meiden – jetzt folgt ein 1.-Klasse-Sparbillett. Die Meinungen der 20-Minuten-Community sind gespalten.
Darum gehts
Pendlerinnen und Pendler reisen im Zug vermehrt in der ersten Klasse.
Sie tun dies allerdings nur für einzelne Reisen und lösen nicht extra ein Abo dafür.
Die SBB reagiert auf den Anstieg mit einem Sparbillett, das den Klassenwechsel günstiger macht.
Immer mehr Pendlerinnen und Pendler wollen dem Trubel voller Züge entfliehen und buchen sich deshalb spontan einen Klassenwechsel. Neue Zahlen der SBB zeigen: Gegenüber 2019 haben diese Wechsel um 70 Prozent zugenommen, wie SRF schreibt. Aus diesem Grund kann nun ein Sparticket zu einem günstigeren Preis gebucht werden. Nicht alle Leserinnen und Leser sind davon überzeugt. Die einen finden es eine gute Option, die anderen sehen darin ein ausgeklügeltes Geschäft der SBB:
«Ab und an gönne ich mir die erste Klasse»
Engagement wägt Pro und Kontra des Klassenwechsels ab: «Der Aufpreis ist zwar happig, aber in der Regel lohnt es sich, in der ersten Klasse zu reisen. Nicht nur wegen der grösseren Sitze, sondern vor allem der gesitteten Umgebung wegen.» Ähnlich sieht es stone3: «Ich wechsle ab und an auch.» Sein Hauptgrund: «Lärmbelästigung! Facetime, lautes Telefonieren, Videoschauen ohne Kopfhörer – da gönn ich mir ab und an die erste Klasse.»
_n_j07 schreibt: «Ich finde es gut, wenn die SBB jetzt auch für Klassenwechsel Spartickets einführt. Ich fahre gerne erste Klasse, kann mir das jedoch fast nicht leisten.» Auch davebowman begrüsst diese neue Alternative: «Ich habe in den letzten Jahren das 1.-Klasse-Abo gelöst, da ich viel pendelte, im Schnitt 1,5 Stunden pro Tag. Der Mehrwert, nach Feierabend nicht noch darüber gestresst zu sein, einen Platz zu ergattern und dauernd die Füsse einziehen zu müssen, finde ich, lohnt sich.»
Reist du in der ersten Klasse?
«Unterschied der Klassen? Man kann sitzen»
Es gibt viele Leserinnen und Leser, die sich gegen diesen Schachzug der SBB aussprechen. So auch Benno80, der eine Taktik dahinter vermutet: «Ist doch klar, mach das Angebot in der zweiten Klasse so schlecht, dass die Pendler für den Zuschlag in die erste Klasse zahlen!»
MondoFreestyler_61 sieht es ähnlich: «Angesichts der in den letzten Wochen deutlich gestiegenen Zahl von 1.-Klasse-Waggons in Pendelzügen scheint es, als ob die SBB versucht, mehr Pendler zum Kauf von Tickets der ersten Klasse zu zwingen, nur um während der Pendelzeiten einen Sitzplatz zu bekommen.» Ein Beispiel nennt der Leser auch: «Vor ein paar Wochen war ein Zug um 7.20 Uhr zwischen Luzern und Zürich unterwegs, der sechs Waggons hatte. Davon waren zwei zweite Klasse, drei erste Klasse und einer 1.-Klasse-Restaurant …»
Auch BananaJoe99 ist kein Fan. Er erzählt von einem Besuch in der ersten Klasse: «Um halb vier nachmittags unter der Woche bin ich von Zug Richtung Luzern gefahren. In der zweiten Klasse gab es keinen Sitzplatz. Also bin ich in die erste Klasse gewechselt. Die Waggons, Sitze, Einrichtung – alles genau gleich. Es gab nicht mal einen Tisch, auf dem man den Laptop abstellen konnte. Der einzige Unterschied zur zweiten Klasse: Man kann sitzen.»
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