Unbewilligte DemoBasler Polizisten gehen mit Demonstranten auf die Knie
Auf dem Barfüsserplatz in Basel demonstrierten Leute unbewilligt gegen Rassismus. Die Demonstration verlief friedlich.
5000 Personen waren in Basel unterwegs.
KeystoneDarum gehts
- In Basel haben sich Menschen zu einer Kundgebung gegen Rassismus versammelt.
- An die 5000 Menschen demonstrieren auf dem Barfüsserplatz.
- Die Demonstration ist unbewilligt. Sie verläuft friedlich.
Gut 5000 Menschen haben sich am Samstagnachmittag in Basel zu einer unbewilligten Kundgebung gegen Rassismus versammelt. Die Polizei zeigte Präsenz, verteilte Flugblätter mit den Verhaltensrichtlinien des Bundesrats, griff aber zunächst nicht ein.
Demonstrationsteilnehmende verteilten ihrerseits Schutzmasken, die fast durchs Band getragen wurden. Unter dem Slogan «Black Lives Matter» protestierten die Anwesenden auf dem Barfüsserplatz gegen Diskriminierung und Polizeigewalt gegen Schwarze.
Die Stimmung war friedlich, wie ein Reporter der Nachrichtenagentur Keystone-SDA vor Ort berichtete. Die Demonstrierenden trugen Schilder mit den Aufschriften «Black lives matter» oder «White silence = violence». Rednerinnen berichteten von ihren eigenen täglichen Erfahrungen von Rassismus in der Schweiz.
Demos trotz Corona
Während der Kundgebung kam es auch zu spontanen Solidaritätsbekundungen zwischen Polizei und Demonstranten. So gingen einzelne Polizisten gemeinsam mit den Teilnehmern der Demo auf die Knie, um so dem bei einem Polizeieinsatz getöteten George Floyd Respekt zu erweisen. Auf Social Media kursieren entsprechende Bilder. Wie es auf Anfrage heisst, wusste die Polizei, dass es möglicherweise zu solchen Gesten kommen würde. «Die Einsatzleitung hat den Polizisten offengelassen, ob sie an der Geste teilnehmen wollen. Dies haben einige auch gemacht», so der Mediensprecher.
Die Kundgebung verlief friedlich, Sachbeschädigungen seien keine festgestellt worden, wie der Polizeisprecher sagte. Man habe aus Gründen der Verhältnismässigkeit und um Eskalationen zu vermeiden darauf verzichtet, die Kundgebung aufzulösen.
Trotz Corona-Beschränkungen sind in vielen europäischen Städten in den letzten Tagen tausende Menschen auf die Strassen gegangen. Auslöser ist der Tod des Afroamerikaners George Floyd bei einem brutalen Polizeieinsatz in den USA. Bereits am Freitag hatten in Biel mehr als 1000 Menschen unter diesem Slogan gegen Rassismus demonstriert. Auch in anderen Schweizer Städten waren am Samstag Kundgebungen geplant.