2019 gab es so viele neue Start-ups wie noch nie

Aktualisiert

44'616 Gründungen2019 gab es so viele neue Start-ups wie noch nie

Die Zahl der Firmengründungen in der Schweiz hat ein Rekordniveau erreicht. In einem Kanton scheint allerdings die Goldgräberstimmung verflogen zu sein.

von
Dominic Benz
Die Start-up-Szene wird in der Schweiz immer grösser.
2019 gab es einen Rekord: Noch nie wurden mehr Firmen gegründet.
So zählte das Schweizer Handelsregister 2019 insgesamt 44'616 Neueinträge, wie eine Erhebungen der Online-Firmengründungsplattform Startups.ch zeigt.
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Die Start-up-Szene wird in der Schweiz immer grösser.

Keystone/Gaetan Bally

Die Gründung von Unternehmen boomt in der Schweiz. Jährlich kommen Tausende Start-ups hinzu. 2019 gab es sogar einen Rekord: Noch nie wurden mehr Firmen gegründet als in diesem Jahr.

So zählte das Schweizer Handelsregister 2019 insgesamt 44'616 Neueinträge, wie eine Erhebung der Online-Firmengründungsplattform Startups.ch zeigt. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Plus von mehr als 3 Prozent. Damals wurden 43'220 neue Firmen gegründet.

Tiefe Zinsen locken Investoren an

Ein Grund für die vielen Neueinträge sind die anhaltend tiefen Zinsen. Weil man mit diesen kaum etwas verdient, suchen Investoren andere Wege, ihr Geld anzulegen. So etwa in Start-ups.

Der Trend soll 2020 weitergehen. «Solange die Zinsen tief bleiben, können wir davon ausgehen, dass die Branche auch im kommenden Jahr wachsen wird», lässt sich Michele Blasucci, Gründer und Chef von Startups.ch, in der Mitteilung zitieren.

Teilzeitunternehmer gründen Firmen

Auch die Digitalisierung befeuert Firmengründungen. Viele junge Unternehmer tummeln sich daher im E-Commerce-Geschäft und gründen Onlineshops. Diese sind laut Blasucci meist vollständig digitalisiert. Der Aufwand für den Shop-Betrieb sei entsprechend gering.

Daher sind besonders viele Shopgründer Teilzeitunternehmer. Sie versuchen, neben Studium oder Hauptjob eine Firma aufzubauen. «Und solange die Teilzeitunternehmer den angestammten Arbeitgeber über den Nebenjob informieren und nicht in dessen Garten treten, steht dem auch nichts im Weg», sagt Blasucci.

Beliebtes Welschland

Grundsätzlich ist der Gründungsboom schweizweit zu beobachten. Laut Startups.ch steht die Region Genfersee bei Jungunternehmern weiterhin hoch im Kurs. Vor allem der Kanton Waadt profitiert noch immer vom Zuzug junger Unternehmer aus dem Ausland. Insgesamt verzeichnet der Kanton 4653 Neueinträge – ein Plus von 6,3 Prozent.

Auch Zürich als wirtschaftsstärkster Kanton der Schweiz ist in der Gründerszene beliebt: 2019 kamen 7860 neue Firmen hinzu. Das ist ein Anstieg von 2,4 Prozent.

Verflogene Goldgräberstimmung

Anders sieht es im Kanton Zug aus. Hatte bisher der Hype um Kryptowährungen junge Firmengründer aus der ganzen Welt angelockt, scheint die Goldgräberstimmung mittlerweile verflogen zu sein: 2019 gab es mit 2360 Gründungen 8,6 Prozent weniger Neueinträge im Handelsregister. Noch im Vorjahr gab es ein Plus von gut 16 Prozent.

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