2024Migros verdoppelt Gewinn – Umsatzrückgang im Detailhandel
Die Migros steckt im grössten Umbruch ihrer Geschichte. Die Trennung von den Fachmärkten kostet die Genossenschaft fast eine halbe Milliarde Franken.
Migros-Zahlen: Darum gehts
Die Migros hat 2024 ihren Gewinn auf 419 Millionen Franken verdoppelt.
Die Trennung von den Fachmärkten kostete fast eine halbe Milliarde Franken.
Migros-Chef Mario Irminger lobt die Mitarbeitenden für ihre Leistung.
Die Migros hat im ersten Jahr ihres grossen Abbaus deutlich mehr Gewinn gemacht. Der Gruppengewinn verbesserte sich auf 419 Millionen Franken. Im Vorjahr waren es noch 175 Millionen Franken, wie die Genossenschaft an der Bilanzmedienkonferenz mitteilt.
Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Finanzerfolg und Ertragssteuern stieg auf 924 Millionen Franken. Im Vorjahr waren es noch 786 Millionen Franken. Die Fokussierung aufs Supermarkt-Kerngeschäft belastete das Ergebnis um 440 Millionen Franken. Der Grossteil davon entfällt auf die Veräusserungen der Migros-Fachmärkte.
Die Migros sei ein kerngesundes Unternehmen. Das Eigenkapital des Handels- und Industriegeschäfts der Migros betrug Ende 2024 17.6 Milliarden Franken, das sind 100 Millionen Franken mehr als im Vorjahr.
Was hältst du von Migros' Entscheidung, sich von den Fachmärkten zu trennen und sich auf das Supermarkt-Kerngeschäft zu konzentrieren?
Die Erlöse aus den Verkäufen der Fachmärkte werden ins Ergebnis 2025 einfliessen.
Umsatz leicht hinter Coop
Der Umsatz der gesamten Migros-Gruppe stieg 2024 auf 32,5 Milliarden Franken, was einem Anstieg um 1,6 Prozent entspricht. Die Migros-Genossenschaften erwirtschafteten einen leicht tieferen Umsatz. Die Supermärkte legten leicht zu. Besonders gross war das Wachstum bei Digitec Galaxus. Der Umsatz des Onlineshops stieg um 17,2 Prozent auf 2.9 Milliarden Franken.
Die Migros liegt mit dem Umsatz knapp hinter Coop. Die Konkurrentin erzielte 2024 einen Umsatz von 34,9 Milliarden Franken. Der Gewinn von Coop liegt bei 585 Millionen Franken. Der Abstand zu Coop wird dieses Jahr wohl noch grösser. Die Migros rechnet wegen der Trennung von Fachmärkten, Industriefirmen wie Mibelle und Hotelplan im laufenden Jahr mit einem rund drei Milliarden Franken tieferen Umsatz.
Die Migros ist die grösste private Arbeitgeberin der Schweiz
Die Migros bleibt trotz des Abbaus die grösste private Arbeitgeberin der Schweiz. Im Jahr 2024 beschäftigte die Gruppe durchschnittlich 98'776 Mitarbeitende, fast 2000 mehr als Coop. Allerdings trennt sich die Migros von Fachmärkten wie Micasa erst Mitte dieses Jahres.
Migros-Chef Mario Irminger sagt: Die Migros hat ein anspruchsvolles und bewegtes Jahr hinter sich. Ich danke allen Mitarbeitenden, die Aussergewöhnliches geleistet und dieses sehr gute Resultat ermöglicht haben.
An der Nachhaltigkeitsstrategie halte der Detailhändler fest. Neu ist sie auf Gruppenebene verankert. und erstmals verbindlich für alle Migros-Unternehmen. Bis 2050 will die Migros-Gruppe die Treibhausgasemissionen in den eigenen Betrieben und entlang ihrer Wertschöpfungsketten auf Netto-Null senken.
Folgst du 20 Minuten Wirtschaft auf Whatsapp?
Hier kriegst du die aktuellsten News aus der Wirtschaftswelt und die heissesten Updates zu Konsumententhemen direkt auf dein Handy.