E-Autofahrer: Gemäss einer Zufriedenheitsstudie raten 23% von E-Autos ab

Elektroautos werden immer besser. Trotzdem geht die Zufriedenheit bei vielen Nutzern mit ihrem Fahrzeug zurück, wie eine Studie der Marktforschungsagentur Uscale ergeben hat. Demnach würden nur 41 Prozent der E-Auto-Besitzer ihr Fahrzeug einem Freund oder Kollegen zum Kauf empfehlen, 23 Prozent würden hingegen explizit davon abraten. Aus der Differenz beider Werte errechnen die Marktforscher ihren sogenannten NPS-Score, eine Kennzahl für die Weiterempfehlungsbereitschaft – und dieser Wert ist gegenüber dem Vorjahr um 40 Prozent gesunken. Allerdings gibt es zwischen den einzelnen Marken grosse Unterschiede bei der Kundenzufriedenheit.

Besonders zufrieden mit ihrem E-Auto sind der Umfrage zufolge Tesla-Fahrer – 69 Prozent würden ihr eigenes Auto weiterempfehlen. Auf ähnlich hohe Werte kommen auch die Modelle von Porsche (62 Prozent), Genesis (63 Prozent) und BMW (59 Prozent). Gerade noch eine knapp 50-prozentige Weiterempfehlungsrate erreichen Fahrzeuge von Kia, Hyundai, Volvo und Skoda. Deutlich unzufriedener sind Kunden der Marken VW, Ford, Renault und Audi, die nur noch Werte um die 30 Prozent erreichen. Abgeschlagen am Ende des Rankings liegen Nissan (13 Prozent) sowie die Stellantis-Marken Peugeot (11 Prozent) und Opel (8 Prozent).

Die Marktforscher von Uscale erklären den Widerspruch zwischen technischem Fortschritt und wachsender Unzufriedenheit mit einer Änderung der Nutzergruppen. Die Zeit, als vornehmlich Überzeugungstäter E-Autos fuhren, sei vorbei. Statt ökologischer Motive spielen zunehmend Kostenaspekte und Fahreigenschaften eine Rolle. Werden die E-Autofahrer nach den Bereichen mit dem grössten Handlungsbedarf gefragt, nennen 42 Prozent die Reichweite und 47 Prozent die Connectivity-App ihres Herstellers. Auch bei Ladeleistung, Routenplanung und allgemein der Softwarequalität ist der Umfrage zufolge noch viel Luft nach oben.

Auch bei den gewünschten Verbesserungen gibt es klare Unterschiede zwischen den Marken. So schneidet Tesla beispielsweise in allen Bereichen sehr gut ab – mit Ausnahme der Fahrzeugqualität. Diese wiederum überzeugt bei den deutschen Premiummarken, die allerdings Probleme bei Verbrauch, Ladeleistung und Software haben. Auch bei VW, Skoda und Cupra sowie den chinesischen Herstellern MG und Polestar macht Letztere Ärger, während die koreanischen Marken vor allem bei der Navigations-Routenplanung nicht überzeugen. Die Stellantis-Marken haben in nahezu jeder Beziehung Schwierigkeiten, ihre Kunden zu überzeugen, starke Kritik gibt es vor allem an den Connect-Apps. Insgesamt wurden 4522 Elektroautofahrer befragt, 16 Prozent davon waren Dienstwagennutzer.