Nati-Trainer in der Kritik: Murat Yakin, geht es nun um Ihren Job?

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3:3 gegen Belarus«Murat Yakin, geht es in den nächsten Wochen um Ihren Job?»

Auch im dritten Zusammenzug in Folge liefert die Nati eine Enttäuschung ab. Nach der Fast-Blamage gerät Trainer Murat Yakin zunehmend unter Druck. 

Die 89. Minute: Joker Zeki Amdouni rettet der Nati immerhin noch einen Punkt.

Video: SRF

Darum gehts

  • Das 3:3 gegen Belarus ist bereits das dritte Unentschieden in der laufenden EM-Qualifikation.

  • Einmal mehr gibt die Nati gegen einen scheinbar schwächeren Gegner das Spiel aus der Hand.

  • Nach der Partie wird die Kritik an Trainer Murat Yakin nicht leiser – er selbst nimmts gelassen.

«Geht es in den kommenden Wochen um Ihren Job?», wurde Murat Yakin nach dem 3:3 am Sonntag gegen Belarus gefragt. Es ist das allererste Mal, dass Yakin dieser Frage ausgesetzt ist. Schliesslich hatte der Nati-Coach mit seinem Team in der verhältnismässig einfachen EM-Quali-Gruppe gerade zum dritten Mal Punkte liegen lassen. Die Schweiz konnte am Ende sogar froh sein, gegen die Weltnummer 105 die Ungeschlagenheit zu retten. Es sei nicht an ihm, über seinen eigenen Job zu urteilen, entgegnete Yakin und wich aus: «Ich sehe bei der Mannschaft täglich, mit welcher Freude sie ans Werk geht.» Ihn stimme es positiv, wie das Team nach dem 1:3 noch einmal zurückgekommen sei. 

Ein bisschen Kritik am Auftritt seiner Mannschaft gabs dann aber doch noch: «Es ist ärgerlich, dass ausgerechnet die Defensive zu wünschen übrig lässt.» Sie sei es ja schliesslich diejenige gewesen, die die Nati so stark gemacht hätte. «Wir haben schlicht nicht sauber verteidigt», so der 49-Jährige weiter. Sie hätten offensiv Akzente setzen wollen, seien deshalb aber zu ungeduldig und defensiv zu unsicher geworden. Yakin: «Das müssen wir unbedingt abstellen.» Dennoch sei die Nati nach wie vor auf Kurs, es fehle doch nur etwas Effizienz.

Das war nichts: Murat Yakin während des 3:3 am Sonntag gegen Belarus.

Das war nichts: Murat Yakin während des 3:3 am Sonntag gegen Belarus.

AFP

Heftige Kritik im Netz an Yakin

Belarus-Trainer Carlos Alos Ferrer hatte diese Spielentwicklung gar vorausgeahnt, wie er gegenüber 20 Minuten sagte: «Das ist ihr Spielstil, es war klar, dass wir in der zweiten Halbzeit zu Chancen kommen würden.» Dass das so ist, stösst vielen Fans sauer auf. Einige von ihnen liessen ihrem Frust auf Social Media freien Lauf. «Im vierten Spiel nacheinander überzeugt die Nati nicht», nervte sich einer auf X (vormals Twitter). Es sei peinlich zu Hause gegen die Weltnummer 105 drei Tore zu kassieren. Und: «Keine Entwicklung unter Murat Yakin!» Ein anderer urteilt trocken: «Überheblich und selbstgefällig gewinnt man keine Spiele.» 

Die Tonalität ist klar: Viele Fans sehen den jetzigen Übungsleiter der SFV-Auswahl kritischer als je zuvor. «Stolperstein Murat Yakin», heisst es etwa, «warum habe ich das Gefühl, dass Murat Yakin diese Mannschaft nicht zum Erfolg führen kann?» Unter dem Hashtag #yakinout bekommt dieser User viel Unterstützung: «Yakin ist überfordert, der sollte entlassen werden», «ich bin mir sicher, dass die Euro 2024 ein Reinfall wird», oder «Yakin ist das Problem, sofort ersetzen!»

Gerüchte um Nachfolger

Der 49-jährige Nationaltrainer hat noch einen Vertrag bis zum Ende des Jahres. Bei einer Qualifikation für die Europameisterschaft verlängert sich dieser bis zum kommenden Sommer. Was dann passiert, ist nach dem erneut blassen Auftritt des Teams fraglicher denn je.

Ein möglicher Nachfolger? Der aktuell vereinslose Lucien Favre. Die Gerüchte um Kontakt zwischen dem Schweizerischen Fussballverband und Favre halten sich hartnäckig. Der Verband dementiert aber vehement: Das sei alles Quatsch. Fakt ist: Noch ist Yakin Nati-Trainer, noch ist er auf Kurs in Richtung EM-Quali – und noch ist das Team in der Gruppe ungeschlagen.

Welche Note gibst du der Nati für den Auftritt gegen Belarus?

Da war die Welt noch in Ordnung: Shaqiri traf herrlich zum zwischenzeitlichen 1:0.

Video: SRF

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