Dildos & Plugs34-Jähriger schnitzt Holz-Sextoys in den Schweizer Bergen
Aus einem Scherz-Geschenk entstand die Idee der «Engadiner Stosshölzer» – handgearbeitete Dildos und Analplugs aus Holz.
Darum gehts
Der Engadiner Schreiner Tino Andri schnitzt Sexspielzeug aus Holz.
Angefangen hat alles mit einem Scherz-Geschenk zur Aufmunterung einer Freundin.
Zusammen mit zwei Freunden gründete Tino die Manufucktura, die die Holztoys auf den Markt bringt.
Die Spielzeuge haben viel Regional-Bezug: Sie sind unter anderem nach rätoromanischen Dialekten benannt.
Als eine Freundin sich während des Lockdown im März 2020 von ihrem Partner trennte, wollte Schreiner Tino Andri ihr eine Freude bereiten: Er schenkte ihr zur Aufmunterung einen handgeschnitzten Dildo aus Holz – die Freundin war begeistert. Nach Rückmeldung jener Freundin feilte er an dem Produkt, machte Anpassungen und änderte Formen und Grössen und verteilte die Testexemplare an weitere Freunde – die «Engadiner Stosshölzer» waren geboren. Gemeinsam mit zwei Freunden gründete Tino die Manufucktura, die die einzigartigen Sextoys auf den Markt bringt.
Aber wie reagiert man in einem Bergdorf auf handgemachtes Sexspielzeug? «Natürlich ist es ein etwas ungewohnter Moment, wenn man den Eltern erzählt, was man vorhat. Sie fanden es schon ein bisschen komisch, aber wir alle haben absoluten Rückhalt durch Familie und Freunde», sagt Andri. «Nachhaltigkeit ist angesagt, Sex ist nicht mehr ein so grosses Tabuthema, und sind wir ehrlich: Die Toys sind wirklich schön geworden.»
Nach rätoromanischen Dialekten benannt
Zurzeit gibt es fünf verschiedene Modelle, darunter ein Analplug, den es in drei verschiedenen Grössen gibt. Die Toys sind alle nach rätoromanischen Dialekten oder Idiomen benannt: Der Analplug heisst «Puter» (Oberengadin), die Dildos unter anderem Tuatschin (Sedrun) und Jauer (Val Müstair). Das exklusivste und aussergewöhnlichste Modell, ein Dildo mit einer speziellen Form, heisst Vallader – benannt nach dem Idiom, das in Ardez, der Heimat von Tino Andri und der Manufucktura, gesprochen wird.
«Warum Holz? Man könnte auch Fragen: Warum Silikon?»
Entsprechend legt das junge Unternehmen viel Wert auf Nachhaltigkeit: «Wir werden oft gefragt, warum wir Holz verwenden. Man könnte aber auch fragen: Warum sind alle Toys eigentlich immer aus Silikon? Holz ist ein natürliches, veganes und nachhaltiges Material», so Andri. Ausserdem sei es sehr schön: «Wir achten auf eine besonders ausgeprägte Maserung. Anschliessend wird das Holz lediglich geölt, damit die natürliche Atmung des Materials bestehen bleibt.»
Die Sorge, dass die Toys splittern oder stinken könnten, sei unbegründet: «Die Stosshölzer sind glatt wie das Eis in den Engadiner Wintermonaten», sagt Andri. Die Pflege sei nicht komplizierter als bei einem Spielzeug aus Silikon, ein «Poliertuch» gibt es zu jedem Toy dazu. Der Preis der handgemachten Toys hat es in sich: Den Analplug gibt es ab 169 Franken, die Dildos ab 199 Franken.
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