USA36 Jahre unschuldig im Knast – jetzt erhält Fred Weichel 33 Millionen Dollar
Fred Weichel soll 1980 einen Mann getötet haben. Der heute 70-Jährige beteuerte stets seine Unschuld. Ein Geschworenengericht sprach dem Mann nun 33 Millionen Dollar zu.
Darum gehts
Die Geschworenen haben am Dienstag Fred Weichel 33 Millionen Dollar zugesprochen. Der 70-Jährige sass für einen Mord, den er nach eigenen Angaben nicht begangen hat, fast 36 Jahre im Gefängnis. Weichel wurde bereits 2017 aus der Haft entlassen, nachdem ein zuvor nie ausgehändigter Polizeibericht aufgetaucht war. In diesem Bericht verdichteten sich die Hinweise, dass jemand anderes den Mord an Robert Lamonica 1980 begangen haben könnte.
Obwohl Weichel auf freien Fuss gesetzt wurde und die Staatsanwaltschaft des US-Bundesstaats Massachusetts beschlossen hatte, ihn nicht erneut vor Gericht zu stellen, musste er seine Unschuld beweisen. Der 70-Jährige drehte den Spiess um und verklagte den Staat. Vor einem Zivilgericht sagte er aus, er sei vom ehemaligen Süd-Bostoner Mafia-Boss James «Whitey» Bulger bedroht worden, damit er über den Mord an Lamonica schweigt.
James «Whitey» Bulger
Vertrauter von Ex-Mafiaboss entlastet Weichel
Am Montag trat Kevin Weeks, Bulgers «rechte Hand», in den Zeugenstand. Weeks war sowohl mit Weichel als auch mit dem Mordopfer Lamonica befreundet. Weeks sagte aus, dass «Jim Bulger sich nicht wirklich für Freddy interessierte.» Weiter teilte er mit, dass er Weichel in der Mordnacht im Triple O's gesehen habe, einer Bar in Süd-Boston, die als Treffpunkt von Mafia-Boss Bulger galt und in der Weeks als Rausschmeisser arbeitete. Weeks habe ein paar Tage nach dem Mord an Lamonica mit dem Beschuldigten Fred Weichel ein Gespräch geführt. «Ich war es nicht», habe ihm Weichel versichert. «Ich wusste, dass er es nicht war, weil er an diesem Tag in der Bar war», so Weeks im Zeugenstand.
Die Geschworenen sind nun endgültig von der Unschuld Weichels überzeugt. Der Mann, der 36 Jahre im Gefängnis sass, ist nun um 33 Millionen Dollar reicher.
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