Seebecken Zürich4,5 Tonnen Abfall – so sieht Zürich um 6 Uhr morgens aus
Die Zürcher Seepromenade beim Bellevue gleicht an Wochenendmorgen einer Mülldeponie. Die Entsorgung und Recycling Zürich (ERZ) weiss Bescheid und hofft auch ein Stück weit auf Zivilcourage.
So sah es am Sonntagmorgen an der Seepromenade aus.
Tiktok/«szene_isch_züri»Abfall im Zürcher Seebecken: Darum gehts
Ein Video zeigt Unmengen von Müll an der Zürcher Seepromenade und geht auf Social Media viral.
Die Userinnen und User finden das Bild, das die Seepromenade in dem Video abgibt, traurig.
Bei Entsorgung und Recycling Zürich (ERZ) hat man Kenntnis über das Ausmass.
Während der warmen Sommerabende häufen sich im Seebecken täglich Tonnen von Abfall.
Eine Kampagne soll die Zivilcourage der Bevölkerung erhöhen.
Das zeigt das Video
Es ist ein eindrückliches Video, das auf dem Tiktok-Kanal von «szene_isch_züri» über 200’000 Mal geschaut wurde: An der Zürcher Seepromenade säumen PET- und Glasflaschen, Bierdosen, McDonald’s-Papiersäcke und anderer Abfall die Flaniermeile.
Aufgenommen wurde es am vergangenen Sonntagmorgen um sechs Uhr früh. Entsetzt über den Abfall an der Seepromenade sind auch die Tiktok-Userinnen und -User. Eine Userin schreibt in den Kommentaren: «Wir haben solch ein schönes Land und solch eine schöne Stadt – wir müssen ihr Sorge tragen.» Andere Userinnen und User fragen sich, ob die Seepromenade jedes Wochenende so aussieht.
Das sagt die Stadt zum Abfallproblem
Bei Entsorgung und Recycling Zürich (ERZ) hat man vom Abfall-Hotspot Seebecken Kenntnis. Laut Tobias Nussbaum, Mediensprecher ERZ, werden während der warmen Jahreszeit binnen 24 Stunden bis zu 4,5 Tonnen Abfall zwischen dem Chinagarten und Wollishofen eingesammelt. Zum Vergleich: In den kalten Monaten registriert ERZ Abfallmengen im Seebecken von 1,5 Tonnen – pro Wochenende.
In der Tendenz seien die Abfallverursacher eher junge Leute, so auch am Zürcher Seebecken. Per se sei Littering aber kein exklusives Jugendproblem, wie Nussbaum sagt. «Liegt einmal Abfall auf dem Boden, folgt eine Kettenreaktion: Wo Abfall herumliegt, kommt bald neuer Unrat hinzu. Verursacht wird Littering nicht nur durch junge Menschen. Das Phänomen ist eher der Gruppendynamik und der zunehmenden Hemmungslosigkeit im Verlauf der Nacht geschuldet.»
Diese Massnahmen hat die Stadt gegen das Abfallproblem ergriffen
Aufgrund der Nachtschwärmenden passe die Stadt in den Sommermonaten auch den Reinigungsrhythmus am Seebecken an. «Die Herausforderung fürs Reinigungspersonal besteht darin, die Feiernden nicht zu stören beziehungsweise nicht zu früh zu putzen. Denn dies bringt ein gewisses Sicherheitsrisiko für die Mitarbeitenden mit sich», so Nussbaum. Dennoch wolle man früh genug vor Ort sein, damit Frühaufsteherinnen und Frühaufsteher am Morgen nicht zwischen Abfallbergen durchgehen müssten.
ERZ hat bereits letztes Jahr Massnahmen ins Leben gerufen, welche die Gesellschaft auf die korrekte Abfallentsorgung sensibilisieren soll. «Dank zusätzlich positionierter Abfallcontainer, einer Social-Media-Kampagne und Stickern auf den Abfalleimern soll dies gelingen», so Nussbaum.
Dies zeige auch Erfolg. «Wir können den Erfolg an den vollen Abfallbehältern messen», sagt Nussbaum von ERZ. Längerfristig sollen die Kampagnen dazu beitragen, dass die Zivilcourage gestärkt und gegenseitig auf die korrekte Abfallentsorgung hingewiesen wird.
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