
richtig aufräumen6 Fehler, die du beim Auf- und Einräumen machst
Spätestens seit Marie Kondo ist Aufräumen und Sortieren ein echtes Hobby. Wir zeigen dir, was bei beliebten Methoden schief gehen kann.
Für die Meisten von uns gehört Auf- und Einräumen nicht unbedingt zu den Lieblingsbeschäftigungen. Dank Sendungen wie «Aufräumen mit Marie Kondo» und dem Lockdown, in dem wir viel mehr Zeit zu Hause verbringen, hat die Ordnung in unserem Daheim auch eine grössere Bedeutung gewonnen.
Suchbegriffe wie «Organizing» und «Home Decor» wurden in den vergangenen zwölf Monaten bei Google weltweit vermehrt gesucht. Gefunden haben die User und Userinnen dabei diverse Tipps, mit denen die eigene Wohnung nicht nur schöner aussehen soll, sondern auch insgesamt besser organisiert ist. Aber nicht alle diese Tipps eignen sich für jeden Haushalt. Wir zeigen euch, was bei sechs beliebten Internet-Tipps schiefgehen kann.
1. Aufbewahrungskram ohne Plan kaufen
Du scrollst durch ein Online-Möbelgeschäft und siehst diese ultraherzigen Bastkörbe, die sicher super unter dein Bett passen. Oder eine Schachtel, die du als Schubladentrenner verwenden könntest. Blöd nur, wenn der Bastkorb danach zu hoch ist und die Schachtel gar nicht in die Schublade passt.
Tipp: Wenn du einen Ort in deinem Zuhause neu organisieren willst, überlege dir vorher ganz genau, welche Aufbewahrungsmöglichkeiten du brauchst – und welche Grösse diese Dinge haben dürfen. Dafür misst du Schubladen, Bettgestelle, Schränke und alles andere aus, bevor du shoppst.
2. Alles in Glasbehälter umfüllen
Zugegeben: Wenn du alle deine Kartonschachteln gegen grosse Glasbehälter ersetzt, dann sieht das garantiert stylisch aus. Allerdings funktioniert diese Aufbewahrungsmöglichkeit am besten für Singles oder Paare – bei Familien mit mehreren Kindern, bei denen immer irgendjemand auf dem Sprung ist und die Glasbehälter ruckzuck wieder leer sind, funktioniert das eher nicht. Schnell wird dein neues Aufbewahrungssystem nerviger als gelegentlich einen Karton aus dem Schrank zu holen.
Tipp: Wenn du genug Zeit hast, all deine Güter in die Glasbehälter umzufüllen, go for it. Wenn du aber weisst, dass es in deiner Küche oft hektisch zugeht, dann solltest du darauf verzichten – das Umfüllen nimmt nur unnötig viel Zeit in Anspruch. Einzige Ausnahme: Zucker und Mehl. Die werden nämlich meist nicht so schnell leer wie beispielsweise Pasta oder Müsli.
3. Alles falten
Das haben wir von Marie Kondo gelernt: Wenn es um Kleidung geht, dann wird alles, was nicht aufgehängt werden kann, sorgfältig gefaltet. Das macht bei T-Shirts, Hosen und Pullovern auch durchaus Sinn, bei Unterwäsche dagegen weniger.
Tipp: Gerade wenn du viel Kleidung besitzt, hilft dir konsequentes Falten, den Überblick zu behalten, und verhindert, dass deine Kleidung knittert. Anders sieht es bei Socken und Unterwäsche aus: Während ein Sortiersystem (nach Farben oder nach Schnitt) hier durchaus helfen kann, müssen Unterhosen normalerweise nicht gefaltet werden. Sind wir ehrlich: Wer hat dafür bitte Zeit?
4. Komplizierte Aufbewahrungssysteme für Kinder
In Zeiten von Instagram muss für viele Menschen immer alles «photo ready» sein. Das gilt, leider, auch für Kinderzimmer: Dort, wo natürlicherweise Chaos herrscht, versuchen viele Eltern verzweifelt Ordnung reinzubringen. Aber es soll ja nicht nur ordentlich sein, sondern fototauglich – also kaufen manche wunderschöne Aufbewahrungsboxen mit handbeschrifteten Labels. Blöd nur, können die Kleinen meist noch nicht lesen und ihr Spielzeug irgendwo reinwerfen – oder sogar in die Ecke.
Tipp: Wenn es unbedingt beschriftete Boxen für unterschiedliche Spielsachen sein sollen, dann kannst du versuchen, mit Bildern anstatt mit Text zu arbeiten – Kinder erkennen eine Puppe, auch wenn sie das Wort «Puppe» nicht lesen können. Für kleine Chaoten und Chaotinnen bietet sich stattdessen eine Aufräumzone an. Das ist ein bestimmtes Gebiet, etwa eine Ecke des Raumes, in dem die Kids ihre Spielsachen deponieren können, damit du sie nachher schnell und richtig versorgen kannst. Oder ihr erledigt das gleich zusammen.
5. Nichts anschreiben
Im Gegensatz zu den Menschen, die gerne alles beschriften, gibt es auch noch die, die lieber gar keine Labels benutzen. Sei es, weil sie ihre eigene Handschrift nicht mögen, oder einfach weil es ohne Beschriftung sauberer aussieht. Es ist super, wenn du auswendig weisst, wo all deine Dinge lagern – aber gerade in Mehrpersonenhaushalten erleichtert es das Aufräumen, wenn alle sehen, was wo hingehört.
Tipp: Anschreiben lohnt sich. Nicht nur, weil man dann beim Aufräumen weniger nachdenken muss, sondern auch, weil es hilft, sich gewisse Dinge anzugewöhnen.
6. Alles nach Farben sortieren
Sieht es wundervoll aus, wenn du deinen Kram nach Farben sortierst? Auf jeden Fall! Eignet sich das für alles und alle? Absolut nicht. Auch wenn «color coding» gerade sehr im Trend ist, ist es nicht das beste System. Manche Menschen mögen visuell ansprechende Sortierungen, anderen sind praktische Aspekte lieber.
Tipp: Du solltest nur Dinge nach Farben sortieren, die du auch anhand dieser Farben unterscheiden kannst. Das ist zum Beispiel bei Büchern schwierig: So schön ein Bücherregal mit Farbverlauf auch ist; du wirst ein gesuchtes Buch kaum finden. Besser eignet sich diese Methode aber für Kleidung, Nagellacke oder Lippenstifte. Grundsätzlich gilt: Sortieren nach Funktion ist meist praktischer als sortieren nach Farbe.
Hast du schon einen Organisier-Tipp aus dem Internet probiert, der für dich so gar nicht funktioniert hat? Oder hast du einen eigenen Trick, den du mit der Welt teilen willst? Erzähl ihn uns in den Kommentaren.