Grösste Cannabis-Studie der Schweiz startet

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7500 TeilnehmerZürich startet grösste Schweizer Kiffer-Studie

Ab dem 2. Mai können 5000 Konsumenten aus 34 Zürcher Gemeinden in drei Läden legal Gras kaufen. Sie sind Teil der grössten Schweizer Cannabis-Studie.

Am 2. Mai startet im Kanton Zürich die schweizweit grösste Cannabis-Studie mit 7500 Teilnehmenden.
5000 Probanden können legal Cannabis kaufen. Hierfür werden drei Shops eröffnet.
Überdies wird eine Kontrollgruppe von 2500 Konsumenten untersucht, welche keinen legalen Zugang zu Cannabis erhält.
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Am 2. Mai startet im Kanton Zürich die schweizweit grösste Cannabis-Studie mit 7500 Teilnehmenden.

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Darum gehts

  • Am 2. Mai startet in 34 Gemeinden des Kantons Zürich die schweizweit grösste Cannabis-Studie.

  • 5000 Kiffer können fünf Jahre lang legal Cannabis kaufen.

  • Am Zürcher HB, in Schlieren und in Winterthur werden drei Läden eröffnet, in denen die Probanden ihr Cannabis kaufen können.

  • Sowohl die Tests als auch die Probanden werden während der gesamten Dauer der Studie durch Wissenschaftler und Ärzte begleitet.

Der in Zürich ansässige Verein Swiss Cannabis Research lanciert im Kanton Zürich die schweizweit grösste Cannabis-Studie und plant diese zusammen mit einem unabhängigen Forschungsteam der Universität Zürich und der Konjunkturforschungsstelle KOF/ETH.

In den kommenden fünf Jahren werden rund 7500 Probandinnen und Probanden teilnehmen. Der Verein hat vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) grünes Licht erhalten und startet per 2. Mai in 34 Gemeinden des Kantons Zürich mit der Studie. Folgeprojekte in Bern und St. Gallen befinden sich bereits in Planung.

Drei Shops, in denen legal Cannabis gekauft werden kann

Im Kanton Zürich erhalten 5000 Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer die Möglichkeit, in einem geregelten Rahmen Cannabis zum Genuss zu konsumieren und in eigens eröffneten Cannabis-Praxen legal kaufen zu können. In Zürich werden die ersten Swiss Cannabis Center an der Konradstrasse 1 beim Hauptbahnhof Zürich, in Winterthur und Schlieren eröffnet.

Zusätzlich wird eine Kontrollgruppe von 2500 Konsumenten untersucht, welche während der Studiendauer keinen legalen Zugang zu Cannabis erhält.

Forscher und Ärzte betreuen die Teilnehmenden

Die Probanden werden während der gesamten Dauer der Studie durch Experten und Wissenschaftler begleitet: Ein unabhängiges Forschungsteam der Universität Zürich und der ETH verantwortet das Studiendesign, während Ärzte des Arud, eines Zentrums für Suchtmedizin, die Probandinnen und Probanden betreuen.

«Mehr als ein Drittel der Schweizerinnen und Schweizer hat in ihrem Leben bereits Cannabis konsumiert und gilt nach heutigem Recht als kriminell», sagt Paul-Lukas Good, Anwalt und Präsident des Vereins Swiss Cannabis Research.

«Politik und Gesellschaft haben erkannt, dass wir in der Schweiz eine solide wissenschaftliche Evidenz benötigen, um über die Regulierung von Cannabis zu sprechen», sagt Good. «Es kann nicht sein, dass wir in der Schweiz einerseits harmlose Konsumentinnen und Konsumenten kriminalisieren und andererseits den Handel kriminellen Drogenbanden überlassen.» Cannabis würde in der Schweiz einen jährlichen Umsatz von rund einer halben Milliarde Franken generieren, so Good.

Projekt will Teilnehmer zu massvollem Konsum ermuntern

Während der Studiendauer erhalte das Verkaufspersonal in den Swiss Cannabis Centern keine Anreize, möglichst viel zu verkaufen. Good: «Unser Konzept soll die Teilnehmenden der Studie vielmehr unterstützen, massvoll und möglichst ohne Tabak zu konsumieren.» Deshalb wird ein Teil der Einnahmen für die Sucht-Prävention aufgewendet.

Kiffst du?

Jede Person, die in einer der 34 partizipierenden Zürcher Gemeinden lebt, kann sich über die Webseite des Vereins, unter www.swisscannabis-center.ch, für die Studie anmelden.

Es werden nur Personen zugelassen, die die gesetzlich vorgegebenen Zulassungsvoraussetzungen erfüllen: Sie müssen bereits Konsumenten sein, volljährig, nicht schwanger, nicht stillend und dürfen keine entsprechende Vorerkrankung haben. Auf der Warteliste des Vereins befinden sich bereits 3000 Personen.

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