«Zusammenhang zwischen Tod und Impfung höchst unwahrscheinlich»

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Kanton Luzern«Zusammenhang zwischen Tod und Impfung höchst unwahrscheinlich»

In Luzern starb ein Bewohner eines Altersheims nach der Corona-Impfung. Laut Swissmedic besteht kein direkter Zusammenhang. Die Person litt an schweren Vorerkrankungen.

In diesem Altersheim in Ebikon LU wohnte die verstorbene Person.
Die Person litt an schweren Vorerkrankungen.
Die Person ist nach einer Corona-Impfung verstorben.
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In diesem Altersheim in Ebikon LU wohnte die verstorbene Person.

gwa

Die Schweiz hat bei Pfizer/Biontech drei Millionen Impfdosen bestellt. In den kommenden Monaten liefert der Pharmariese 250’000 Dosen pro Monat. Erste Kantone haben bereits begonnen, die Risikogruppen gegen das Coronavirus zu impfen. Am 4. Januar startet die schweizweite Impfkampagne.

Nun meldet die Agentur Reuters einen Todesfall, der in Zusammenhang mit der Impfung stehen könnte – ausgerechnet vor dem grossangelegten Impfstart in der Schweiz.

An Heiligabend geimpft

Demnach ist im Kanton Luzern eine Person nach einer Impfung gegen das Coronavirus verstorben. Die Luzerner Behörden hätten bereits das Heilmittelinstitut Swissmedic informiert. Der Kanton Luzern hatte als erster mit den Impfungen begonnen.

Laut der Zeitschrift «Zeitpunkt», die vom Massnahmen-Skeptiker Christoph Pfluger herausgegeben wird, handelte es sich beim Verstorbenen um den Bewohner eines Pflegeheims in Ebikon LU. Dieser sei an Heiligabend geimpft worden.

«Schmerzen in der Harnröhre und im Bauch»

«Am 26. Dezember klagte der betreffende Bewohner über Schmerzen in der Harnröhre und Schmerzen im Bauch. Er wurde immer wieder unruhig, später fiel der Blutdruck ab und der Puls erhöhte sich», heisst es im Artikel. Am Tag darauf habe der Heimarzt nochmals eine Untersuchung durchgeführt. «Am Dienstagmorgen wurde der Arzt per Mail über die Verschlechterung des Allgemeinzustands informiert. Bei seinem Rückruf war der Patient bereits verstorben.»

Impf-Skeptiker Pfluger schreibt weiter, dass dieser Einzelfall noch kein statistischer Nachweis für einen kausalen Zusammenhang sei. «Der Patient, der abgesehen von der Demenz als gesund galt, hätte theoretisch auch ohne Impfung sterben können.» Dies müsse dann eine Obduktion zeigen.

Pfluger weist aber auch darauf hin, dass laut den amerikanischen Behörden der Impfstoff bisher eine «Toxizitätsrate» von 2,8 Prozent besteht, also sich in dieser Häufung Komplikationen ergeben hatten. Pfluger schlussfolgert: «Falls sich der Anteil der Nebenwirkungen bestätigt, stellt sich die Frage, ob der Nutzen des Impfstoffs seine Risiken tatsächlich überwiegt.»

Auf Anfrage verweist die Arzneimittelbehörde Swissmedic auf ein Statement. «Abklärungen der kantonalen Gesundheitsbehörden und von Swissmedic haben ergeben, dass aufgrund der Krankengeschichte und des Krankheitsverlaufs ein Zusammenhang zwischen dem Tod und der Covid-19 Impfung höchst unwahrscheinlich ist.»

Impfstoff sei sicher

Für Christoph Berger, Präsident der Eidgenössischen Kommission für Impffragen, stellt der aktuelle Todesfall die Sicherheit des neuen Impfstoffs nicht infrage. «Es sterben pro Tag im Schnitt 100 über 80-jährige Menschen in der Schweiz. Wenn man sie impft, sterben sie genauso oder genauso nicht.»

Verstorbene Person habe an mehreren Vorerkrankungen gelitten

Laut Swissmedic handelte es sich bei der betroffenen Person um eine 91-jährigen Person, die an mehreren schweren Vorerkrankungen gelitten hatte. «Weder die Krankengeschichte noch der akute Krankheitsverlauf legen einen direkten kausalen Zusammenhang zwischen der Covid-19-Impfung und dem Tod nahe», so Swissmedic.

Die zur Verfügung stehenden, umfassenden Angaben wiesen auf die vorbestehenden Erkrankungen als natürliche Todesursache hin. Dies sei auch so auf dem Totenschein vermerkt worden.

«Bisher sind bei Impfungen gegen das neuartige Coronavirus keine unbekannten Nebenwirkungen aufgetreten», erklärt die Behörde. «Es gibt zum jetzigen Zeitpunkt keine Anhaltspunkte für eine Veränderung des Nutzen-Risiko-Profils des eingesetzten Impfstoffs.»

Das ist bei Nebenwirkungen zu tun

Die Behörde Swissmedic schreibt auf ihrer Webseite: «Wenn Sie nach einer Impfung Hinweise oder Symptome bemerken, die eine Nebenwirkung sein könnten, wenden Sie sich in erster Linie an diejenige Stelle, die geimpft hat, oder an Ihren behandelnden Arzt. Dieser verfügt über die erforderliche Fachinformation zum Impfstoff und kann, nach einer ersten Untersuchung entscheiden, ob es sich um eine Nebenwirkung oder eher um Beschwerden anderer Ursache handelt und kann entsprechende Massnahmen einleiten.» Das Fachpersonal meldet Nebenwirkungen oder Verdachtsfälle an Swissmedic. Dazu hat Swissmedic eine Onlineplattform eingerichtet.

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