GeldsegenAargauer Gemeinde erhält 23,7 Millionen Franken
Die Gemeinde Leuggern erhält rund 23,7 Millionen Franken von einer natürlichen Person. Davon dürfte das ganze Dorf profitieren.
Der Geldsegen kam überraschend: Rund 23,7 Millionen Franken erhält die Aargauer Gemeinde Leuggern. Überwiesen wurde der Betrag in diesem Jahr. Die Sondersteuer stamme von einer «natürlichen Person, wegen eines ausserordentlichen Ereignisses», erklärt Gemeindeammann Stefan Widmer gegenüber der «Aargauer Zeitung». Weitere Angaben über die Herkunft dürfe er nicht machen.
Möglich ist, dass das Geld von einer Euro-Millions-Gewinnerin stammt. Denn im vergangenen Jahr hatte eine Aargauerin den Jackpot von 183,9 Millionen gewonnen. Wo sie genau wohnte, war jedoch nicht bekannt. Doch für ihre Gemeinde bedeutet das Sondereinnahmen. In einem kleinen Ort falle dies auf, sagt Swisslotto-Sprecher Willy Mesmer zum «Blick». Das habe man ihr damals auch gesagt. Denn die Sondereinnahmen müssten erklärt werden. Die Frau sei jedoch «sehr bodenständig».
Steuereintrag würde nicht sinken
Auf die Finanzen von Leuggern hat das Millionen-Geschenk jedenfalls enorme Auswirkungen: So schlägt der Gemeinderat vor, den Steuerfuss von 117 Prozent auf 107 Prozent zu senken, wie Unterlagen zur Gemeindeversammlung zeigen würden. Abgestimmt werde am 13. November.
Sollte der Vorschlag angenommen werden, profitiert also das ganze Dorf. «Selbst wenn wir den Steuerfuss entsprechend nach unten korrigieren, werden wir, aufgrund verschiedener Faktoren, keinen tieferen Steuerertrag aufweisen als bisher», sagt Widmer. In erster Linie mache die Steuersenkung die zu erwartenden Steuereinnahmen möglich.
Mehr für den Finanzausgleich
Der Geldsegen könnte dafür geplante Projekte schneller ermöglichen. So soll etwa das Dorfzentrum neu gestaltet werden. Dennoch geht man mit dem Geld sorgsam um. Widmer: «Wir werden den ausserordentlichen Steuerertrag selbstverständlich nicht innerhalb einer Legislatur verpulvern.»
Denn wegen des Millionenbetrags dürfte Leuggern künftig mit «sehr hohen Finanzausgleichsbeträgen» belastet werden. Dennoch blickt der Gemeindeammann in eine blühende Zukunft. «Dank der Steuersenkung und der tiefen Baulandpreise hoffen wir auf ein massvolles Bevölkerungswachstum in unserer schönen Gemeinde, die über eine gute Infrastruktur verfügt und gut in Richtung Zürich und Basel erschlossen ist.»