Das Ende von Premier Johnson? - Ab 13 Uhr könnt ihr zusehen, wie Boris Johnson auf den Deckel kriegt

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Das Ende von Premier Johnson?Ab 13 Uhr könnt ihr zusehen, wie Boris Johnson auf den Deckel kriegt

Bislang hat er sich zu den neusten Vorwürfen in Schweigen gehüllt. Doch heute Mittag steht für Boris Johnson die wöchentliche Befragung des Premierministers im Parlament an. Er wandelt auf ganz dünnem Eis.

von
gux
Von 13 Uhr bis 13.30 Uhr unserer Zeit wird sich Boris Johnson den Fragen im Parlament stellen. Er sagt, er und seine Mitarbeiter hätten nie gegen Corona-Richtlinien verstossen.

Von 13 Uhr bis 13.30 Uhr unserer Zeit wird sich Boris Johnson den Fragen im Parlament stellen. Er sagt, er und seine Mitarbeiter hätten nie gegen Corona-Richtlinien verstossen.

REUTERS

Darum gehts

2022 beginnt für Boris Johnson, wie 2021 endete: schlecht. Seine Downing-Street-10-Partys während des nationalen Lockdowns holen ihn weiter ein. Heute ist eine weitere Feier das Thema bei der wöchentlichen Befragung des Premierministers im Parlament.

Die Sitzung wird mit Spannung erwartet, zumal Boris zu den neusten Vorwürfen bislang geschwiegen hat. Sollte sich bestätigen, dass Johnson, wie berichtet, selbst an jener Sommerparty teilgenommen hat, halten viele seine Position als Premier für unhaltbar – nicht zum ersten Mal.

Bereits am 21. Dezember, nach dem Schockergebnis der Nachwahl im konservativen Kernland von North Shropshire, waren zahlreiche Stimmen laut geworden, dass die Tories Johnson auf die Abschussliste gesetzt haben.

«Es ist meine Party, und ich lüge, wann ich will»

Auch für die Konservativen ist es unhaltbar, sollte der Premier, der für die Festlegung der Covid-19-Politik verantwortlich ist, an dieser Party teilgenommen haben. So titelt selbst der konservative, üblicherweise der Regierung nahestehende «Telegraph» am Mittwoch: «Johnson verliert Unterstützung der Tories». Die «Sun» bezichtigt den Premier der Lüge mit der Titelzeile «It’s my party and I’ll lie low if I want to» («Es ist meine Party und ich lüge, wann ich will»).

Die «Daily Mail» stellt die Frage, ob nun für Johnson die «Party over» sei. Viele regionale Medien berichten von Familien, die in der Pandemie zum Zeitpunkt der mutmasslichen Party im Mai 2020 Angehörige verloren haben, diese nicht einmal persönlich verabschieden konnten.

Anweisungen zum Löschen

Johnson hatte wiederholt beteuert, seine Mitarbeiter hätten nicht gegen Corona-Richtlinien verstossen. Gleichzeitig kommen immer mehr Details an Licht, die Johnson und seine Angestellten belasten. Dem «Independent» zufolge sollen Beschäftigte in der Downing Street letzten Monat die Anweisung bekommen haben, möglicherweise belastende Nachrichten von ihren Geräten zu löschen, wie Insider dem Blatt verrieten.

Und die BBC berichtete unter Berufung auf ungenannte Quellen, hochrangige Mitarbeiter hätten aktiv verhindern müssen, dass während der Corona-Kontaktbeschränkungen im vergangenen Jahr noch weitere Partys stattfanden.

Aber der Konservative Nigel Mills sagte gegenüber BBC Newsnight: «Er weiss, ob er dort war oder nicht. Er muss nur sagen, was passiert ist», sagte er.

Herr Mills sagte, es sei «völlig unhaltbar», dass eine hochrangige Persönlichkeit, die an dem Treffen teilgenommen habe, für die Festlegung der Covid-19-Politik verantwortlich sei.

«Wenn der Premierminister wissentlich an einer Party teilgenommen hat, kann ich nicht verstehen, wie er überleben kann», sagte er.

Einige andere gesellige Runden unter Johnsons Dach, die wohl gegen Lockdown-Massnahmen verstossen haben, sind bereits in den vergangenen Wochen enthüllt worden. Eine offizielle Untersuchung zu den Ereignissen läuft noch.

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