Nach Druck vom BundesratAb heute handeln die Kantone
Verschiedene Kantonsregierungen planen nach dem Ultimatum des Bundesrates härtere Corona-Massnahmen. Zürich, St. Gallen und Thurgau wollen in den nächsten Tagen Verschärfungen beschliessen.
Während in der Westschweiz die Zahlen stark sinken, ist in Kantonen mit weniger strengen Massnahmen sogar ein Anstieg zu beobachten. Der Bundesrat ist besorgt.
Darum gehts
Mehrere Kantone haben heute Pressekonferenzen zu Corona angekündigt.
Zur Diskussion steht unter anderem die Schliessung von Freizeiteinrichtungen.
St. Gallen soll auch über eine Verschiebung des Saisonstarts in Skigebieten beraten.
Der Bundesrat zieht am Dienstag Zwischenbilanz – und könnte am Freitag selbst Verschärfungen beschliessen.
Der Bundesrat hat am Freitag von Kantonen mit hohen Fallzahlen eindringlich härtere Corona-Massnahmen gefordert. Eine Krisen-Videokonferenz am Samstag mit Regierungsvertretern der Kantone Thurgau, St. Gallen, Solothurn, Tessin, Aargau und Basel-Landschaft sollte das Ultimatum verdeutlichen. Laut «Blick» sollen am Montag Zürich und das Tessin folgen. Eine Frist von sieben Tagen will der Bundesrat gewähren, bevor er selbst Verschärfungen beschliesst.
Der Druck soll allerdings gewirkt haben, wie der «Tages-Anzeiger» schreibt. So sollen die Kantone Zürich, Thurgau und St. Gallen diese Woche die Schrauben anziehen. Der Corona-Sonderstab im Kanton Zürich berät demnach am Montag über das weitere Vorgehen – am Mittwoch tagt der Regierungsrat und entscheidet über die beantragten Massnahmen. Der Entscheid soll am Donnerstag kommuniziert werden und es sei mit zusätzlichen Schutzmassnahmen zu rechnen.
Saisonstart der Skigebiete in Gefahr
Der Kanton St. Gallen könnte den Saisonstart in den Skigebieten verschieben, schreibt der «Blick». Regierungspräsident und Gesundheitsdirektor Bruno Damann, der selbst an Corona erkrankt ist, hatte am Samstag weitere Massnahmen versprochen. So sollen die Skigebiete Flumserberg und Pizol nicht wie geplant gleich ganz öffnen, sondern erst später in Betrieb gehen. Flumserberg hat am Montag kommuniziert, dass der Saisonstart am Wochenende erfolgreich angelaufen sei und weitere Anlagen diese Woche in Betrieb genommen werden sollen.
Auch der Kanton Thurgau will zu einem strengeren Regime übergehen. Eine Pressekonferenz ist für Montagnachmittag um 14 Uhr angekündigt. Der Aargau hingegen verschärft vorerst die Regeln nicht. Er will aber unter anderem das Contact Tracing ausbauen.
Am Dienstag will Solothurn über ein Massnahmenpaket informieren. «Der Ernst der Lage ist uns bewusst», sagt die zuständige Regierungsrätin Susanne Schaffner.
Zwischenbilanz am Dienstag
Noch ist offen, welche Massnahmen im Detail getroffen werden. Laut «Tages-Anzeiger» orientieren sich verschiedene Kantone am Entscheid des Schaffhauser Regierungsrates vom letzten Freitag. Dieser hat die Schliessung von Freizeiteinrichtungen beschlossen und Veranstaltungen mit über 15 Personen verboten. An privaten Treffen sind höchstens zehn Personen aus maximal zwei Haushalten erlaubt. Diese Verschärfungen gelten vorerst bis am 22. Dezember. Auf die Schliessung von Restaurants und Bars verzichtete Schaffhausen – im Gegensatz zum Kanton Graubünden.
Der Bundesrat will am Dienstag eine Zwischenbilanz über die Massnahmen in den Kantonen ziehen. Sollten sie nicht genügen, könnten vom Bund verordnete Verschärfungen bereits am Freitag beschlossen werden.

Späterer Saisonstart? Im Kanton St. Gallen stehen auch die Skigebiete im Fokus neuer Corona-Massnahmen.
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