Abgetrieben - wegen Ärztefehler
Das italienische Kind, das nach 22 Wochen Schwangerschaft eine Abtreibung überlebt hatte, ist in einem Spital in Florenz gestorben. Das Kind war abgetrieben worden, nachdem die Ärzte fälschlicherweise eine Missbildung diagnostiziert hatten.
Der Fötus wurde abgetrieben, überlebte jedoch zunächst den Schwangerschaftsabbruch. Das vollkommen gesunde Kind, das knapp 25 Zentimeter lang und 500 Gramm schwer war, erlag schliesslich schweren Kreislaufproblemen, wie die Ärzte berichteten.
Eine Obduktion wurde angeordnet. Das Gesundheitsministerium leitete eine Untersuchung ein. Der Leitung des Spitals droht nun eine Klage wegen gravierender Fehler bei der Diagnostik.
Verbände, die für die Abschaffung des Abtreibungsgesetzes kämpfen, forderten das Parlament auf, sich wieder mit dem Thema zu befassen. Das Gesetz, das seit den siebziger Jahren in Italien den Schwangerschaftsabbruch bei schweren Missbildungen über den dritten Schwangerschaftsmonat hinaus ermöglicht, müsse revidiert werden. (sda)