Exklusive UmfrageUmwelt-Initiative der Jungen Grünen dürfte deutlich scheitern
Die zweite Abstimmungsumfrage von 20 Minuten und Tamedia zeigt, dass eine deutliche Mehrheit der Befragten aktuell gegen die Umweltverantwortungs-Initiative stimmen würde. Lediglich SP und Grüne unterstützen diese.
Darum gehts
Die Schweizer Stimmbevölkerung stimmt am 9. Februar über die Umweltverantwortungs-Initiative ab.
Eine exklusive Umfrage zeigt, dass 67 Prozent der Befragten aktuell gegen die Initiative sind.
Nur SP und Grüne unterstützen die Initiative, während SVP und FDP sie sehr deutlich ablehnen.
Der Präsident der Jungfreisinnigen, Jonas Lüthy, kritisiert die Initiative als «utopisch, teuer und asozial».
Am 9. Februar stimmt die Schweiz über eine einzige Vorlage ab: die Umweltverantwortungs-Initiative. Diese fordert, dass künftig nicht mehr Ressourcen verbraucht werden, als die Natur bereitstellen kann. Momentan deutet jedoch alles darauf hin, dass die Initiative bei der Abstimmung klar scheitern wird.
Laut einer exklusiven Umfrage von 20 Minuten und Tamedia würden rund 67 Prozent der Befragten aktuell mit Nein oder eher Nein stimmen. Im Vergleich zur ersten Umfrage Ende Dezember ist dieser Anteil sogar noch gestiegen.
Grünen und Frauen kämpfen allein
Einzig die SP und die Grünen stehen mehr oder weniger geschlossen hinter der Initiative: 69 Prozent der SP-Anhänger und 88 Prozent der Grünen unterstützen das Anliegen. Bei den Gegnern zeigt sich jedoch ein noch klareres Bild: 93 Prozent der SVP- und 92 Prozent der FDP-Unterstützenden lehnen die Vorlage entschieden ab.
![Die Umweltverantwortungs-Initiative würde momentan klar an der Urne scheitern. Die Umweltverantwortungs-Initiative würde momentan klar an der Urne scheitern.](https://image.20min.ch/2025/01/28/71243498-4b3b-4941-9a73-1f85c3fc144c.jpeg?auto=format%2Ccompress%2Cenhance&fit=max&w=1200&h=1200&rect=0%2C0%2C1585%2C2348&s=e5172f9b6ab7efb5fe57345207edc696)
Die Umweltverantwortungs-Initiative würde momentan klar an der Urne scheitern.
20min/Taddeo CerlettiFrauen tendieren etwas häufiger dazu, die Initiative zu unterstützen als Männer. Doch auch bei ihnen liegt der Ja-Anteil derzeit lediglich bei 40 Prozent – ein Rückgang gegenüber der ersten Umfrage. Stadtbewohner zeigen sich auch offener gegenüber dem Volksbegehren als die ländliche Bevölkerung, doch auch in den städtischen Gebieten überwiegt der Nein-Anteil deutlich.
Jonas Lüthi (Jungfreisinnige): «Wohlstand nicht auf dem Altar linksgrüner Träumereien opfern»
Der Präsident der Jungfreisinnigen, Jonas Lüthy, ist von den Umfrageresultaten wenig überrascht. «Die Mehrheit der Bevölkerung scheint den Wohlstand der Schweiz nicht auf dem Altar linksgrüner Träumereien opfern zu wollen.» In den letzten Wochen sei es den Gegnern der Initiative gelungen, klar zu machen, dass das «geforderte Öko-Diktat» der Jungen Grünen utopisch, teuer und asozial sei.
![Den Präsident der Jungfreisinnigen, Jonas Lüthy, überraschen die Umfrageergebnisse nicht. Den Präsident der Jungfreisinnigen, Jonas Lüthy, überraschen die Umfrageergebnisse nicht.](https://image.20min.ch/2025/01/28/ff63cefb-c447-4c61-a773-4fb113bf5563.jpeg?auto=format%2Ccompress%2Cenhance&fit=max&w=1200&h=1200&rect=0%2C0%2C4000%2C2667&s=e6946f5f10f19856e48d4f403320ac29)
Den Präsident der Jungfreisinnigen, Jonas Lüthy, überraschen die Umfrageergebnisse nicht.
Yannick HautleFür Lüthy gilt es nun im Endspurt noch jene zu erreichen, die zu einem Ja tendieren. «Um insbesondere auch linke Kreise noch mehr von einem Nein zu überzeugen, muss noch stärker betont werden, dass die Initiative die Kaufkraft massiv senken und die sozial Schwächsten am stärksten treffen würde», betont er.
Wie informierst du dich hauptsächlich vor einer Abstimmung?
Magdalena Erni, Co-Präsidentin der Jungen Grünen, äusserte sich gegenüber 20 Minuten bereits kämpferisch. Die erste Umfrage zeigte, dass die Initiative vornehmlich bei denjenigen Personengruppen einen Nerv treffe, die «von den Folgen der Klimakrise besonders betroffen» sind. Die Chancen der Initiative bewertete die Thunerin damals immer noch als gut. Auf eine Anfrage zur zweiten Umfrage reagierte sie nicht. Auf Anfrage von 20 Minuten zu den zweiten Umfrageergebnissen, hat Erni sich nicht geäussert.
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Die Universität Zürich attestiert 20 Minuten in einer Untersuchung, über Abstimmungen in der Schweiz besonders ausgewogen zu berichten.
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