Achtsamkeit im Advent: Stressfrei durch den Dezember

Viele fühlen sich durch die Adventszeit gestresst.
Wer keine Prioritäten setzt, verliert schnell den Überblick.
Nicht nur Weihnachtsfeste wollen geplant werden, auch Geschenke muss man noch kaufen oder basteln ...
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Viele fühlen sich durch die Adventszeit gestresst.

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Aktualisiert

Entspann dich!Stressfrei durch den Advent: So klappts

Lange To-do-Liste im Büro, Weihnachtsapéros und Geschenkeshoppen: Der Dezember ist für viele stressig statt besinnlich. Wie Achtsamkeit dir helfen kann, verrät Mindfulness-Expertin Carina Iten.

Carina Iten, warum stresst uns die Adventszeit so sehr?

An diese Zeit sind viele Erwartungen und Termine geknüpft. Wir wollen zum Weihnachtsmarkt, Glühwein-Apéro mit Freunden und dazwischen noch Guetzli backen – aber trotzdem die Adventszeit in Ruhe geniessen. Wenn wir nicht bewusst Prioritäten setzen, kommt es unvermeidbar zu Interessenskonflikten.

Hat es auch etwas mit dem Jahresende zu tun?

Ja, zudem sind wir im letzten Monat des Jahres angekommen. Ein Ende stimmt meistens traurig oder zumindest melancholisch. Wir blicken nochmals zurück und reflektieren die vergangenen Monate, gleichzeitig steht das neue Jahr vor der Tür, es warten neue Herausforderungen, Ziele und Träume.

Über Carina Iten

Privat

Carina Iten ist Mindfulness-Expertin, Meditationslehrerin und Journalistin und lebt in Zürich.

Wie kann Achtsamkeit jetzt helfen?

Achtsamkeit heisst in erster Linie, dass du keine weitere To-do-Liste abhaken musst, sondern im Moment ankommen darfst. Du kommst vom Tun ins Sein. Das allein baut Druck ab. Bist du präsent, kannst du dich von Sorgen und Erwartungen lösen und dich voll und ganz auf den Moment einlassen, ohne bereits an den nächsten Termin zu denken.

Selfcare ist kein weiteres Selbstoptimierungstool.

Carina Iten, Mindfulness-Expertin

5 Tipps für weniger Stress im Advent

Einfach mal Nein sagen: Deine Freundin will sich vor dem Jahresende noch einmal mit dir zum Apéro treffen, du hast aber in der Woche schon ein Weihnachtsessen und ein Znacht mit der Familie? Du musst nicht überall dabei sein. Setze Prioritäten und sag freundlich ab, wenn dir ein Termin zu viel wird.

Digital Detox statt Dauer-Pings: Gönn dir bewusst Zeit ohne Smartphone. Stell die Benachrichtigungen aus oder lass das Handy beim ausgedehnten Spaziergang einfach daheim.

Mikro-Momente der Ruhe schaffen: Du brauchst keine Stunde Yoga. Manchmal reichen fünf Minuten auf der Terrasse oder fünf bewusste Atemzüge, um den Kopf frei zu kriegen.

Advents-To-dos delegieren: Niemand sagt, dass du alles allein machen musst. Lass deine Familie bei der Deko helfen oder frag deine Freunde, etwas fürs Festessen beizusteuern.

Unerwartete Pausen einbauen: Fahr mit dem Tram eine Extrarunde, schau dir die Weihnachtslichter in Ruhe an, oder bleib nach dem Einkaufen einfach mal zehn Minuten auf einer Bank sitzen. Solche Pausen machen den Unterschied.

In der Badewanne wirds mir schnell langweilig und zum Yoga kann ich mich nur selten aufraffen. Wie finde ich heraus, welche Art von Selfcare mir gut tut?

Indem du auf dich und deinen Körper hörst. Geh dafür ein paar Minuten in die Stille – Meditation hilft, eine Verbindung zu sich selbst aufzunehmen und den Fokus von aussen nach innen zu richten. Und lass dich von Blogs, Instagram oder Freunden inspirieren. Wichtig ist: Selfcare ist kein weiteres Selbstoptimierungstool, sondern eine bewusste Einstellung dir selbst gegenüber.

Wie gehst du mit dem Adventsstress um?

Muss ich für einen entspannten Advent meine Erwartungen runterschrauben?

Erwartungen sind immer an einen bestimmten Output gekoppelt und geben nur ein falsches Gefühl von Kontrolle. Löst du dich davon, bleibst du auch bei unerwarteten Situationen gelassen und entspannter. Denn: Die Magie passiert ausserhalb unserer Komfortzone.

Was hilft dir jetzt, achtsam zu bleiben und zu entspannen? Teile es mit uns in den Kommentaren.

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