Adani Group: Das musst du zum Wirtschaftskrimi wissen

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Adani Group100 Mrd. Dollar weg – das musst du zum grössten Finanzkrimi Asiens wissen

Der US-Leerverkäufer Hindenburg wirft der indischen Adani Group Bilanzbetrug und illegale Offshore-Geschäfte vor. Seither verlor das Unternehmen um Gautam Adani drastisch an Wert.

Gautam Adami sieht sich schweren Vorwürfe ausgesetzt. Der indische Unternehmer soll die Bilanz manipuliert haben und in illegale Offshore-Geschäfte verwickelt sein.
Hauptsitz der Adani Group im indischen Ahmedabad: Zu den Geschäftsfeldern des Konzerns zählen unter anderem Rohstoffe, Logistik, Agrarindustrie und Energieversorgung.
Gautam Adani weist die Betrugsvorwürfe des US-Leerverkäufers Hindenburg als «Lügen» zurück.
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Gautam Adami sieht sich schweren Vorwürfe ausgesetzt. Der indische Unternehmer soll die Bilanz manipuliert haben und in illegale Offshore-Geschäfte verwickelt sein.

Reuters

Darum gehts

  • Die Vorwürfe gegen die indische Adani Group schlagen auch in der Schweiz hohe Wellen.

  • Eine Schweizer Firma sei in illegale Geschäfte verwickelt, sagt der US-Leerverkäufer Hindenburg.

  • Gautam Adani, der Besitzer der Adani Group, weist alle Vorwürfe zurück.

Die Adani Group des indischen Unternehmers Gautam Adani hat in den letzten Tagen einen Kursverlust von 100 Milliarden Dollar erlitten. Adani galt laut «Forbes» vor dem Absturz als drittreichster Mann der Welt. Nun rutschte er auf Platz elf ab.

Auslöser für die herben Verluste waren Vorwürfe des US-Leerverkäufers Hindenburg Research. Er warf der Adani Group Bilanzbetrug vor. Zudem habe die Unternehmensgruppe Firmen aus Offshore-Steueroasen wie Mauritius und karibischen Inseln missbräuchlich genutzt.

Adani Group überlegt rechtliche Schritte

Als Leerverkäufer profitiert Hindenburg von den gefallenen Adani-Kursen. Laut der «Wirtschaftswoche» hat die Analyse-Firma deshalb «ein gehöriges Eigeninteresse». Hindenburg setzte nämlich auf fallende Adani-Kurse. Trotzdem werden die Vorwürfe von Hindenburg in der Finanzwelt ernst genommen. Die Firma lag nämlich in der Vergangenheit mit Vorwürfen gegen Unternehmen meistens richtig. 

Die Adani Group überlegt sich rechtliche Schritte gegen Hindenburg und wies die Vorwürfe zurück. Gautam Adani bezeichnete die Vorwürfe in einem über 400-seitigen Schreiben als «kalkulierten Angriff» und «nichts als Lügen». Gemäss Hindenburg konnte Gautam Adani aber bisher keinen Vorwurf entkräften. 

Im Hindenburg-Report komme auch eine Schweizer Firma vor, berichten die Tamedia-Zeitungen (Bezahlartikel). Es handelt sich um die Monterosa Group mit Sitz in Zürich. Laut Hindenburg sollen Monterosa-Fonds von Adani dazu benutzt worden sein, die wahren Eigentümer von Aktienpaketen zu verschleiern. Es gebe eine eindeutige Linie zwischen der Adani-Gruppe und verdächtigen Offshore-Fonds. Monterosa weist die Vorwürfe als «haltlos» zurück.

Erfolgreicher Selfmademan

Gautam Adani stieg aus bescheidenen Verhältnissen zum erfolgreichen Unternehmer auf. Der Schulabbrecher kam mit einem Kunststoffunternehmen zu Geld. Später beteiligte er sich an Häfen und wurde zu einem der wichtigsten Kohlehändler der Welt.

Zudem pflegt er sehr gute Kontakte mit der Regierung von Ministerpräsident Narendra Modi. Dies führte zu Vorwürfen der indischen Opposition. Modis Regierung würde Adani und andere Superreiche bevorzugt behandeln. Modi stammt wie Adani aus dem westindischen Bundesstaat Gujarat.

Was ist ein Leerverkauf?

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