Affe beim Sex mit Hirsch ertappt

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Ungewöhnliche PaarungAffe beim Sex mit Hirsch ertappt

Hauptsache Geschlechtsverkehr, scheint sich ein Makake in Japan gedacht zu haben. Denn statt eine Artgenossin begattete er eine Hirschkuh.

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Welch ein ein ungleiches Paar: Hier kommen Affe und Hirschkuh zusammen. (Video: Pelé, M., Bonnefoy, A., Masaki, S., Sueur, C. et al., 2016)

Treffen im Tierreich zwei verschiedene Arten aufeinander, heisst es meist: Fressen oder gefressen werden. Dass sie friedlich Seite an Seite leben oder sich sogar gegenseitig unterstützen, ist deutlich seltener zu beobachten.

Gänzlich ungewöhnlich ist aber das, wovon Forscher in Japan Zeuge wurden: Sex zwischen zwei völlig verschiedenen Arten – einem männlichen Japanmakaken und einer Sikahirschkuh (siehe Video oben).

Hirschdame leckt Ejakulat auf

Gefilmt haben das seltsame Verhalten der Tiere Biologen um Marie Pelé von der Universität Strassburg im November 2015 auf der japanischen Insel Yakushima. Wie das Team nun im Fachjournal «Primates» schreibt, hat das Makaken-Männchen die Hirschdame zunächst besprungen und dann eindeutig sexuelle Bewegungen ausgeführt.

Ob der Affe seine Auserkorene tatsächlich penetriert hat, können die Forscher nicht sagen. Fest steht nur, dass ihn der Akt befriedigt hat: «Die Hirschdame leckte das Ejakulat nach dem Techtelmechtel auf. Vielleicht, weil es eine gute Proteinquelle ist», sagt Pelés Kollege Alexandre Bonnefoy.

Gelegenheit macht Liebe

Eine gesicherte Erklärung für die aussergewöhnliche Paarung haben die Forscher nicht. Sie vermuten aber, dass der Makake bei seinen Artgenossinnen keinen Erfolg hatte und deshalb auf eine andere Tierart ausgewichen sei.

Zudem ereignete sich die Zusammenkunft während der Paarungszeit. Damit könnten auch die Hormone eine Rolle gespielt haben.

Bislang gibt es nur eine einzige Beschreibung von Sex zwischen entfernten Spezies in freier Wildbahn. Dabei handelt es sich um den sexuellen Übergriff eines antarktischen Seebären auf Kaiserpinguine (siehe Bildstrecke unten). Der Seebär tötete dabei einige der Pinguine und frass sie.

Paarungen zwischen weit entfernten Arten sind selten. Zum ersten Mal wurden eine solche Begegnung in freier Wildbahn im Jahr 2006 dokumentiert. Damals vergriff sich ein antarktischer Seebär zunächst an einem Königspinguin, tötete ihn und frass ihn.
Der nun im Fachjournal «Primates» beschriebene Sex zwischen einem männlichen Japanmakaken und einer Sikahirschkuh verlief deutlich friedlicher.
Der Affe habe die Hirschdame hinterher sogar bewacht und andere Affenmännchen von ihr abgehalten.
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Paarungen zwischen weit entfernten Arten sind selten. Zum ersten Mal wurden eine solche Begegnung in freier Wildbahn im Jahr 2006 dokumentiert. Damals vergriff sich ein antarktischer Seebär zunächst an einem Königspinguin, tötete ihn und frass ihn.

Screenshot Youtube/Barcroft TV

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