AHV mit 2,7 Milliarden Franken im Plus

Aktualisiert

AHV mit 2,7 Milliarden Franken im Plus

Die AHV hat das Jahr 2006 mit einem Überschuss von rund 2,7 Milliarden Franken abgeschlossen. Rote Zahlen schreiben die Invalidenversicherung (IV) und auch die Erwerbsersatzordnung (EO), deren Leistungen Mitte 2005 erweitert worden sind.

Wie der Ausgleichsfonds am Dienstag mitteilte, konnte die AHV ihr Betriebsergebnis 2006 von knapp 2,4 auf rund 2,7 Mrd. Franken verbessern. Der Überschuss aus der Versicherungstätigkeit lag bei 1,2 Mrd. Franken, der Anteil der AHV am Anlageerfolg bei rund 1,3 Mrd. Franken. Dazu kommen 203 Mio. Franken Verlustzinsen der IV.

EO zehrt von Reserve

Die Erwerbsersatzordnung (EO) zehrt wegen erweiterten Leistungen von ihren Reserven. Sie deckt seit Mitte 2005 den bezahlten Mutterschaftsurlaub. Gleichzeitig wurden die Taggelder für Dienstleistende erhöht. Ihr Betriebsverlust lagt 2006 bei 321 Millionen Franken.

Bestätigten sich die Zahlen von 2006, reichten die Reserven der EO mit Sicherheit noch für 2007 und wohl auch für 2008, sagte Ulrich Grete, Verwaltungsratspräsident des AHV-Ausgleichsfonds, auf Anfrage.

Danach müsse der Bundesrat voraussichtlich von seiner Kompetenz Gebrauch machen, die Lohn- und Arbeitgeberbeträge an die EO um insgesamt je 0,2 Prozentpunkte zu erhöhen.

Im Versicherungsgeschäft resultierte bei der EO ein Defizit von 456 (Vorjahr: 7) Millionen Franken. Ihr Aufwand stieg von 0,842 auf 1,32 Mrd. Franken. Per Ende 2006 verfügte die EO über eine Reserve von 1,532 Mrd. Franken.

Verlust bei der IV

Die Invalidenversicherung (IV) verzeichnete 2006 einen Verlust von rund 1,6 (Vorjahr: 1,7) Milliarden. Ihr Defizit aus dem Versicherungsgeschäft sank auf 1,3 (1,6) Mrd. Franken.

Die Lohn- und Arbeitgeber-Beiträge an die AHV stiegen 2006 um 3,4 Prozent. Die gewachsenen Steueranteile zu Gunsten der AHV deckten 7,8 Prozent ihres Aufwandes. Dieser stieg nach Angaben der Fondsverwaltung gegenüber dem Vorjahr lediglich leicht an.

Beiträge, Steueranteile und Einnahmen aus Regress von total 43,664 Milliarden konnten den Aufwand der Sozialwerke von 44,241 Milliarden erneut nicht decken. Um die Leistungen zu finanzieren, mussten dem Vermögen von AHV und EO 577 Millionen (Vorjahr: 1,075 Mrd.) entnommen werden.

Weniger Einnahmen aus Anlagen

Die Anlagen brachten der AHV und der EO zusammen 2006 weniger ein als 2005, nämlich 1,408 (Vorjahr: 1,904) Mrd. Franken. Das AHV- Betriebsergebnis war zu 48 Prozent vom Anlagerfolg bestimmt.

Die flüssigen Mittel, mit denen AHV, IV und EO ihre Verluste decken, beliefen sich Ende 2006 auf 20,981 Mrd. Franken, das sind 468 Millionen Franken mehr als Ende 2005. Die flüssigen Mittel entsprachen 59 Prozent (Vorjahr: 62) der Bilanzsumme.

Das Kapital der AHV stieg mit dem Anlageerfolg um 9,2 Prozent auf 32,1 Milliarden an. Jenes der EO sank um 11,2 Prozent auf 2,541 Milliarden Franken. Bei der IV stieg der Verlustvortrag von 7,774 auf 9,33 Milliarden Franken.

SGB: Spielraum für flexibles Rentenalter

Für den Schweizerischen Gewerkschaftsbund zeigen die Zahlen, dass genügend Spielraum für die Einführung des von ihm geforderten flexiblen Rentenalters bestehe. Auf Grund eigener, nicht zutreffender Prognosen weigere sich der Bundesrat seit Jahren, eine anständige Regelung für die Frühpensionierung vorzuschlagen

(sda)

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